SACRED REICH - Awakening

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VÖ: 23.08.2019
Bandinfo: SACRED REICH
Genre: Thrash Metal
Label: Metal Blade Records
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Lineup  |  Trackliste

Unvergessen sind sicherlich die Metal Massacre Sampler von Metal Blade Records, die gerade im Thrash Metal Bereich so gut wie allen US Bands, die irgendwann mal Karriere machen sollten, den Weg geebnet hat. Neben den Hochkarätern wie METALLICA, SLAYER, OVERKILL oder auch Perlen wie ARMORED SAINT, OMEN und die ersten Gehversuche von VIRGIN STEELE wurden auch SACRED REICH von Labelinhaber Brian Slagel entdeckt und sogar von Jason Newstedt gefördert.

Das Ganze spielte sich im Jahr 1987 ab, ein Jahr zuvor ist deren erstes Demo entstanden. Somit existieren die Thrasher eigentlich seit über 30 Jahren, wenn man mal die Zeit der Auflösung von 2000-2006 nicht berücksichtigt und während die Konkurrenz die Fangemeinde mit Dutzenden von Alben überzogen hat, geizten SACRED REICH mit gerade mal vier Studioalben, zwei EPs und diversen Livescheiben. Sonderlich viele Songs haben Phil Rind und Co in der ganzen Zeit also nicht geschrieben und genießen doch absoluten Kultstatus. Denn diese Songs hatten es in sich (wenn "Heal" aus dem Jahr 1996 nicht so genau betrachtet wird). So ist es kein Wunder, wenn die Ankündigung nach neuem Material und einem richtigen Comebackalbum viele in Verzückung versetzte.

Schon das erste Lebenszeichen mit der Split EP zusammen mit IRON REAGAN und dem Song "Don't Do It, Donnie" war auf Grund der Limitierung schnell ausverkauft. Und trotz zahlreicher, auch kurzfristiger Besetzungswechsel in den letzten beiden Jahren, machen SACRED REICH genau da weiter, wo sie mit "Independent" und der "Surf Nicaragua" EP aufgehört haben. Gut der als Opener gesetzte Titeltrack ist nicht sonderlich spektakulär, gibt mit seiner Energie und der typisch gegen den Zeitgeist gebürsteten Produktion die Richtung vor. Im fast gleichen Uptempo überrascht das folgende "Divide & Conquer" mit einem melodischen Refrain, der sich in die Gehörgänge frisst und live sicher zu einer Mitgrölhymne mutieren wird. Nur um Sekunden später wieder in den Moshpit zu verfallen. Geile Kombination. "Salvation" startet mit einem Drum Solo, das mich an einige alte RUNNING WILD Hymnen erinnert ("Chains And Leather"), ehe tatsächlich in etwas gemäßigterem Tempo der Thrash wieder regiert, aber auch hier mit ganz viel Melodie versehen. "Manifest Reality" hält die Spannung und die Qualität auf konstant hohem Level, hätte im Grunde schon auf "The American Way" enthalten gewesen können. Anschließend folgt mit "Killing Machine" ein Highlight des Albums, das zwar einige Durchläufe benötigt, den Hörer dann aber staunend zurück lässt. "Death Valley" fällt dagegen kaum ab, hat einen richtig coolen Groove und einige gute Gitarrenläufe, ehe "Revolution" schon arg Standardware bietet. Glücklicherweise hauen SACRED REICH abschließend mit "Something To Believe" noch einen wahren Kracher vor dem Herrn raus, ehe nach kurzweiligen 31 Minuten auch schon wieder Schluß ist.

Somit gibt es neben dem lachenden Auge (weil das Comeback wirklich geglückt ist) auch ein weinendes, da das Vergnügen abermals recht kurz gehalten ist. In der Kürze liegt bei SACRED REICH halt die Würze. Daher auch kurz und knapp zum Schluss: Welcome Back!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Markus Gruber (19.09.2019)

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