TOADEATER - Codex

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VÖ: 31.08.2019
Bandinfo: TOADEATER
Genre: Black Metal
Label: Fucking Kill Records
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Lineup  |  Trackliste

Die Hardcore Punks der Black Metal Szene TOADEATER releasen Ende August ihr Debütalbum „Codex“.  Nach dem hardcorelastigen Demotape des deutschen Trios, haben sie sich auf einen düsteren Pfad begeben und verpassen ihrem Stil eine schwarze Attitüde.

Von Anfang an wird man von den Blastbeats des Schlagzeugers erschlagen, die durch melancholische Ruhephasen unterbrochen werden. Je länger die Lieder dauern, desto mehr bekommt die rohe Gewalt von S (Schlagzeug) einen progressiveren Charakter. Anstelle des wütenden Trommelwirbels wie im Track „Disarmed Gaze“, löst sich zum Schluss die Stimmung in eine angenehme Melancholie auf.
Ms Kreischen (Gitarre, Gesang) wird zeitweise von einer tiefen klaren Stimme begleitet, die sich auf subtile Art in die Musik hineinschleicht. Dadurch bildet sich ein gut etablierter Kontrast zu dem aggressiven Sound des Sängers und verleiht zum Beispiel „An Ode To My Spy“ mehr Tiefgang.
Anhand der rohen Riffs kann man erkennen, dass TOADEATER ihre Wurzeln zu DIY Hardcore treu geblieben sind. Wie Ms Gesang ist auch die Spielweise der Gitarre komplexer als man anfangs vermutet. Auf fetziges Gedresche simpler Powerchords folgen melancholische Gitarrenmelodien, die sich in einem Delayeffekt verkleiden. Bei „Retrospect“ wird der Spieß einmal umgedreht, indem erst mal für eine düstere Atmosphäre gesorgt wird, bevor einen der wütende Schlag des Drummers trifft.

Im Allgemeinen ist TOADEATERs Musik ein schwer verdaulicher Brocken, mit dem sich lange beschäftigen muss, um es ordentlich sacken lassen zu können. Mit der Zeit erkennt man die Liebe zum Detail oder besser gesagt den Hass zum Detail. Die melancholische Attitüde des Black Metal zeichnet sich durch die atmosphärischen Ruhephasen aus und lässt deinen Gedanken freien Lauf. Mit „Codex“ hat TOADEATER ein brutales Album geschaffen, in dem sogar musikalische Momente der Einsamkeit den richtigen Platz gefunden haben.
 



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Julian Dürnberger (30.08.2019)

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