HELIX - Old School

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VÖ: 14.06.2019
Bandinfo: HELIX
Genre: Hard Rock
Label: Perris Records
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Lineup  |  Trackliste

Die Kanadier HELIX haben es zwar nie an die Spitze geschafft, ihre Achtziger-Alben wie "Walkin' The Razor's Edge" oder "No Rest For The Wicked" boten aber gediegene Hair-Metal-Unterhaltung mit AC/DC-Einschlag. Auf "Old School" wird einem genau das auch geboten.

Der Titel ist hier mehr als Programm, stammen die meisten Songs doch wirklich aus den glorreichen Tagen vor mehr als dreißig Jahren. Frontsau Brian Vollmer fand beim Ausmisten alte Tapes mit nicht verwendeten Songs, die sich als so gut herausstellten, dass man sich dran machte, ein neues Album zusammenzustellen.

Die Stücke "Games Mother Never Taught You", "Tie Me Down" und "Your Turn to Cry" wurden dabei eins zu eins vom Tape übernommen und digitalisiert. Die übrigens Stücke wurden vom aktuellen Line-Up neu aufgenommen. Dabei entstand eine durchaus gutklassige HELIX-Scheibe, die sich nicht hinter dem alten Material verstecken muss. Auf den alten Tracks ist auch noch Gitarrero Paul Hackman zu hören, der im Jahr 1992 bei einem Autounfall ums Leben kam.

HELIX-Freunde können sich blind darauf verlassen, dass ihnen die Songs gefallen werden. Sei es nun das roughe Opening- Duo  "Coming Back With Bigger Guns" oder "Whiskey Bent And Hellbound"  oder die melodischeren "If Tears Could Talk" und "Your Turn To Cry" - alles Songs, die auf einer Hair-Metal-Party nicht negativ auffallen würden und tierischen Spass machen. 

Bei "Tie Me Down" wird die Lagerfeuer-Klampfe ausgepackt, fast unverständlich wie so ein Song nicht bereits früher verwertet wurde. Hätte damals durchaus Hitchancen gehabt. Aber wie sagt unser weiser Loddar immer: "Wäre wäre, Fahrradkette".

Zwar zünden nicht alle Songs, in der Mitte haben sich mit "Closer To You" oder "Southern Comfort" auch ein paar Nummern eingeschlichen, die etwas arg bieder um die Ecke biegen, werden aber durch Tracks vom Kaliber des flotten "Games Mother Never Taught You" locker wieder aufgewogen.

Am Ende gibt es mit "Cheers" noch einen Song, der ebenfalls im glorreichen Rock-Jahrzehnt live aufgenommen wurde und nur noch soundmäßig etwas aufgehübscht werden musste. Eine kuschelig-bluesige Piano-Ballade ersten Kalibers.

"Old School" wird zwar die Musikwelt nicht revolutionieren, aber das ist auch nicht der Anspruch. Es handelt sich hierbei um hochklassige Resteverwertung, die manche Veröffentlichung einer "alten" Band mit neuen Songs locker in den Schatten stellt.

Für mich jedenfalls 3,5 Punkte wert. Es macht durchaus Laune, das Album im Sommer im Auto laufen zu lassen. 

                  

 



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Martin Weckwerth (25.07.2019)

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