AXENSTAR - End of All Hope

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VÖ: 26.04.2019
Bandinfo: Axenstar
Genre: Melodic Metal
Label: Ram It Down Records
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Lineup  |  Trackliste

Fünf Jahre sind ins Land gezogen und doch sind die Jungs von AXENSTAR lebendiger denn je! Mit neuem Label im Rücken (Ram It Down Records) greift die Truppe aus Schweden neu an und präsentiert uns den Langspieler "End Of All Hope", der mit einem grandiosen Artwork aufwartet! Schön, dass man mit dem Label offensichtlich einen Liebhaber von Bands gefunden hat, die sich tendenziell eher im Underground bewegen, dafür musikalisch aber umso größer auftrumpfen! AXENSTAR vermochten es bereits in der Vergangenheit, mit tollen Releases wie "The Final Requiem" die Power Metal Gemeinde vollends zu überzeugen und auch in der Folge präsentierte man uns MINDESTENS solide Power Metal Kost, die nun frisches Material erhält.

"Legions" macht keine Kompromisse und führt uns mit dem wuchtigen Sound sofort ins Geschehen ein. AXENSTAR beherrschen es wie kaum eine andere Band aus den melodischen Power Metal Gefilden, ein melodisches Riffing an den Tag zu legen, das seinesgleichen sucht! Wahnsinnig tolle Gitarrenarbeit, die die ausdrucksstarken Vocals seitens Magnus Winterwild perfekt unterstreicht. Der schnell vorgetragene Chorus entpuppt sich als absolute Hymne und lässt jedes Power Metal Herz höher schlagen! Die seichten backing Vocals verstärken den Gesang und machen einen guten Chorus grandios. Auch an Härte mangelt es nicht, wie der Zwischenpart aufzeigt. Es wird deutlich, dass man mit zwei Gitarristen am Werk ist! Auch der Bass wird nicht unterdrückt und wummst ordentlich aus den Boxen. Toller Start! Die Single "King Of Fools" bewegt sich in ähnlichen Gefilden wie der Opener, wird aber von dominanteren Keyboardparts getragen, die eine dichte Atmosphäre zu kreieren wissen, was dem Artwork mehr als nur gerecht wird! Der Chorus wirkt zwar etwas unscheinbarer als sein Vorgänger, doch von Durchlauf zu Durchlauf wird sich auch diese Nummer fest in euren Gehörgängen verankern, versprochen! Der heimliche Star des Songs sind ohnehin die druckvollen Strophen! "The Unholy" wartet mit Gangshouts auf, schaltet in Sachen Tempo dafür etwas zurück. Auffällig ist erneut, dass AXENSTAR durchweg eine düstere Atmosphäre aufbauen, wo ich erneut auf das Artwork verweise, welches definitiv im Einklang mit der Musik ist. Der kurzweilige Chorus lässt mich erneut freudig aufhorchen, denn das Gespür für starke Melodien ist hier wieder mal unvergleichlich hoch! Eine schöne Steigerung erwartet uns im letzten Refrain, wo die Backing Vocals nochmal verstärkt eingesetzt werden. Hier ist er: DER klassische Power Metal Song der Platte! "Honor And Victory" verkörpert das nicht nur mit dem Titel, nein. Auch die Attitüde passt hier perfekt und das hohe Tempo tut sein Übriges dazu bei. Dennoch gibt es einige Tempowechsel und überraschenderweise ist der Chorus fast schon gediegen! Heißt bei AXENSTAR dennoch Double Bass, von daher... Geile Nummer!

Nun möchte ich mein Highlight hervorheben, das aufzeigt, dass AXENSTAR eben nicht nur soliden Power Metal der melodischen Sorte schreiben... "A Moment In Time" könnte gut und gerne als Halbballade durchgehen, überzeugt aber vor allen Dingen durch die emotionalste Gangart, die die Truppe jemals angestrebt hat. Seichte Gitarren, ruhiger Gesang und ein Chorus, der unter die Haut geht. Der absolute Höhepunkt ist allerdings der Mittelteil, der in die Kategorie "midpart of the year" reinsticht. Wow! Das Riffing steigert sich unerbittlich und zwingt uns eine Melodie auf, die pure Gänsehaut zu erzeugen weiß... Eine hohe Intensität, die AXENSTAR hier an den Tag legen! In der Folge wird der Song aggressiver und verlässt die balladesken Gefilde, was ein rundes progressiv angehauchtes Stück perfekt zuende bringt! Sagte ich vorhin klassischer Power Metal Song? "My Kingdom Come" schlägt in dieselbe Kerbe, wirkt auf mich aber leider deutlich belangloser und uninspirierter. Während die Strophen noch vielseitig wirken (vor allem auf den Gesang bezogen), lässt mich der stumpfe Chorus förmlich kalt. Die erste Melodie, die so gar nicht zünden wird und den Song etwas untergehen lässt. Leider zu monoton! Leider leider ereilt "The Dark Age" exakt dasselbe Problem... Das beste an der Nummer ist noch das Riffing, das den Song einleitet, aber danach verliert mich die Nummer. Alles, was man bisher richtig gemacht hat, geht hier verloren. Der Refrain zwingt sich mir diesmal eher in negativer Hinsicht auf und ich empfinde es als anstrengend, zuzuhören. "Mistress Of Agony" ist zwar auch kein Kassenschlager, bewegt sich aber wieder in höheren Gefilden und wirkt im Gesamtkontext zumindest stimmig. "Time Is No Healer" als auch der Rausschmeißer "Of Pain And Misery" sind keine Totalausfälle, können aber nicht mal ansatzweise das Niveau der ersten Hälfte des Albums mitgehen. Als seien AXENSTAR hier die Ideen für die aussagekräftigen Melodien ausgegangen.

So lässt sich "End Of All Hope" leider zweiteilen. Die erste Hälfte ist grandios und würde an der Höchstnote kratzen, während die zweite Hälfte mich fast vollständig kalt lässt und sich Ernüchterung breit macht. Dementsprechend schwer ist es, eine angemessene Note zu vergeben. Also lege ich einfache Mathematik zugrunde: Erste Hälfte 4,5, zweite Hälfte 2,5. Daraus ergeben sich 7/10 Punkten, wobei das Endresultat dann immerhin noch eine 3,5 bedeutet. Etwas unbefriedigend, denn das Songwriting der ersten Hälfte ist grandios und hat sich sofort in mein Herz gespielt. Bei der nächsten Scheibe bitte komplett durchziehen, Jungs!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Sonata (03.06.2019)

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