ESCAPE THE VOID - Inhuman

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VÖ: 01.03.2019
Bandinfo: ESCAPE THE VOID
Genre: Metalcore
Label: Sawdust Recordings
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Lineup  |  Trackliste

Metalcore klingt ja eh immer und überall gleich. Sagt man. Nun ja, das Genre würde sich nicht so zusammenfassen, gäbe es nicht bestimmte Merkmale und Ähnlichkeiten, die eine Core-Band so mit sich bringt. Interessant sind dann aber eben die feinen Details, die spielerische Raffinesse, der Einfallsreichtum im Song-Writing, die eine Band herausstechen lassen. um das Fahrwasser des Gros eines Genres zu verlassen. 

Der Zufall wollte es allerdings, dass mir eine bestimmte EP in die Hände fiel: Nämlich die von ESCAPE THE VOID aus dem Karlsruher Raum. Als Debut deklariert, wagt man ja erst einmal die Erwartungen nicht allzu hoch zu schrauben. Wer ist schon perfekt? Doch, was sich auf "Inhuman" an musikalischem Material eingefunden hat, kann man durchaus ohne schlechtes Gewissen in die Weltgeschichte streuen. 

Ja, man findet auf "Inhuman" ordentlich ausgearbeiteten, brachialen und punktierten Metalcore, der vor allem eines drauf hat: Fast forward und direkt ins Schwarze. Man findet dort aber auch die richtige melodische Würze, gekonnt gesetzte Breaks und alles andere als mal eben daher geriffelte Akkorde im Rundum-Schlag. Verfeinert durch Clear-Vocals-Parts, wie in "Separation" oder "Light Preacher", machen die direkten, druckvollen Growls im Kontrast erst so richtig Laune und bringen die nötige Arschtritt-Mentalität mit sich. Selbige versierte Abwechslung gilt auch für den instrumentalen Bereich. Hier mal ein angedjenteter Part, da ein fast hymnenlastiger Chorus, und immer wieder das Wechselspiel von brachialer Soundwand und dem fast schon verspielten Hintergrund - so funktioniert "Inhuman" auf einer qualitativen Ebene, die EPs bei weitem nicht immer mit sich bringen. 

Fakt ist, dass ESCAPE THE VOID sehr einfallsreich im Songwriting waren, was durchaus gefällt. Sangbare, melodische Refrains stehen der Arschtritt-Gangart der Songs gegenüber. Immer wieder verlustieren sich die Herrschaften in schnellem Riffing sowie dem ein oder anderen rhythmischen Ausbrecher. Und die Melodieführung an sich legt den nötigen Hauch an Weichheit und gleichzeitig den nötigen Kontrast vor, um jeden einzelnen der abwechslungsreichen Songs ordentlich abzufeiern. 

Dass sich ESCAPE THE VOID durchaus dazu bekennen, instrumental einiges auf dem Kasten zu haben und dies auch zu präsentieren, zeigt nicht zuletzt auch das nette Mitbringsel der Instrumental-Versionen für jeden der fünf Song auf der EP. Quasi die Karaoke-Versionen für all jene, die des Gröhlens und Shoutens mächtig sind. Oder einfach für Leute wie mich, die der versierten musikalischen Qualität der Herrschaften sehr angetan ist. 

Schlusswort? ESCAPE THE VOID - so macht Metalcore Spaß! Gebt euch!

 



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Lisi Ruetz (23.05.2019)

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