KING APATHY - Wounds

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VÖ: 22.02.2019
Bandinfo: KING APATHY
Genre: Post-Metal
Label: Lifeforce Records
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Lineup  |  Trackliste

Wem KING APATHY nichts sagen, wird die Band vielleicht noch unter dem Namen THRÄNENKIND kennen. 2017 erfolgte zum zehnjährigen Bestehen und dem Release des Albums "King Apathy" die Umbenennung. Mit dem neuen Namen will die Band aus Bayern daran erinnern, dass wir in einer sterbenden Welt leben, in der Menschen, Tiere und die Erde ausgebeutet und getötet werden, viele Menschen aber nicht die Kraft finden, Widerstand zu leisten und sich Ungerechtigkeit und Herrschaft zu widersetzen. "Wounds" ist somit die erste Veröffentlichung im neuen Namenszyklus.

Auch auf dem dritten Album der Band kommen wieder Black- und Doom Metal zum Einsatz und werden mit Hardcore-, Shoegaze- und Post-Rock-Elementen vermengt. Typisch für die Münchener, Genre-Definitionen und -Grenzen stets fern zu bleiben und einfach einzufügen, was der Stimmung dienlich ist. Mit diesem Konzept wird zwar auch wieder Kritik aus der traditionellen Ecke des Black Metal kommen, weiterhin aber auch der Weg in eine innovativere Schiene des Genres geebnet. Thematisch widmen sich KING APATHY wieder dem durch die Menschheit verursachten Untergang der Erde und dem Wegschauen ebenjener Verursacher. Mit dem instrumentalen Opener "Civilization Kills" werden Thematik und Richtung direkt definiert. Einnehmende Gitarren-Harmonien und punktgenaue Blastbeats leiten ein textlich pessimistisches, melodisches Album ein, erzeugen bereits zu Beginn die nötige Atmosphäre und wissen umgehend zu fesseln. Schwermütig-melancholische Töne, die teilweise schon zerbrechlich wirken, treffen auf düstere Härte, die die harte Kritik an der Gesellschaft passend untermalt, immer begleitet von den Shouts von Frontmann Nils, die den vertonten Weltschmerz in den anprangernd-wütenden Passagen abrunden. "Wounds" ist wehklagend, düster, nachdenklich, enorm melodisch und aggressiv zugleich und bietet somit alles, was man von KING APATHY kennt und sich erhofft hat. Dennoch gibt es zwischendurch immer wieder Passagen, die schon fast zu schleppend wirken und die einnehmende Atmosphäre dadurch etwas drücken. So hinterlässt das Album nach dem Hören nur eine leicht nachdenkliche Stimmung, lässt insgesamt aber schneller wieder los als erwartet.

Fazit: KING APATHY liefern erneut ein beklemmendes, technisch nahezu einwandfreies Album, das aber nicht so viel Nachhaltigkeit wie erhofft besitzt. Diese Intensität wissen KING APATHY dafür aber live umso gekonnter zu übermitteln - beim nächsten Mal gelingt ihnen das aber hoffentlich auf Platte genauso gut.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Angelika Oberhofer (06.04.2019)

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