EVA CAN'T - Febbraio

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VÖ: 15.02.2019
Bandinfo: EVA CAN'T
Genre: Progressive Metal
Label: My Kingdom Music
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Lineup  |  Trackliste

EVA CAN'T sind hierzulande noch ein eher unbeschriebenes Blatt, weswegen ich mir nun dachte, dass ich der neu eingeflatterten Promo von "Febbraio" mal Gehör schenke. Zudem hatte ich damals fürs letzte Album "Gravatum" trotz Interesse nicht recht Zeit gefunden. Ein Grund für die relative Unbekanntheit der Truppe aus Italien, die es seit 2009 gibt, sind gewiss auch die rein italienisch gehaltenen Texte. Mögliche weitere Gründe werden sich vielleicht im Laufe dieser Rezension ergeben.

EVA CAN'T haben mit eher melodischem Death Metal begonnen und sich zuletzt eher in Richtung Progressive Metal/Rock bewegt, wo man auch grob diese EP einordnen könnte. Die Selbstbetitelung als "Progressive Dramatic Metal" wirkt zwar eher belustigend, allerdings konnte ich mir halbwegs etwas drunter vorstellen, da Sänger und Gitarrist Simone Lanzoni auch bei IN TORMENTATA QUIETE aktiv war, deren Alben ja doch einen ziemlichen Theater-Einschlag haben (Rezension zu "Finestatico" hier). Allerdings können EVA CAN'T mit "Febbraio" da nicht ganz mithalten, wobei sich ein lang erarbeitetes Album natürlich nur schwer mit einer EP vergleichen lässt, die in drei Tagen live eingespielt wurde.

Der Opener "Februus" kommt rein instrumental daher und bietet recht zugänglichen Rock an, der einen metallischen Einschlag hat und durchaus gut komponiert ist. Ein ruhiger Übergang zu "Vermiglia" folgt, wo dann auch Simone Lanzonis Klargesang einsetzt. Stilistisch ändert sich dabei aber nicht viel, das Lied ist zunächst recht ruhig gehalten, klare E-Gitarren steigern sich langsam, bis es dann verzerrter wird und die elegische Leadgitarre und der erzählende Gesang im Vordergrund stehen. Bis auf kleinere Ausbrüche bleibt es auch bei dem eher rockigen Konzept, es werden nur gelegentlich härtere, progressivere Elemente eingestreut, die aber auch mehr an Post-Rock italienischen Einschlages erinnern als an Progressive Metal. Zudem habe ich Simone Lanzoni von der letzten ITQ als weitaus stärker in Erinnerung. Es klingt so, als hätte er den ganzen Klargesang nach dem - zugegebenermaßen sehr gelungenen - Geschreie in "Finale" aufgenommen. Gut, das mag nun dem geschuldet sein, dass diese EP live aufgenommen wurde, aber einige der hier dargebotenen Gesangslinien sind dem Ganzen nicht unbedingt förderlich. Und das, obwohl ich den Sänger eigentlich sehr für seinen eher klassisch-klaren Stil schätze.

Was bei "Febbraio" übrig bleibt, ist eine coole, gut gemachte Rock-EP, welche zwar etliche gute Momente hat, die mich echt mitreißen, aber letztlich so wie am Ende von "Finale" irgendwie im musikalischen Nichts ausklingt. Für das Prädikat "Progressive Dramatic Metal" ist die Musik auf jeden Fall viel zu geradlinig und nicht dramatisch genug. 



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Felix Thalheim (14.03.2019)

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