DECEASED - Ghostly White

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VÖ: 16.11.2018
Bandinfo: Deceased
Genre: Death / Thrash Metal
Label: Hells Headbangers
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Lineup  |  Trackliste

2018 sind die vier Untoten aus den Vereinigten Staaten aus ihrem langen Schlaf erwacht, um mit neuem Krach die Wirklichkeit in der Luft zu zerfetzen. Sieben Jahre haben Fans auf deren Wiederauferstehung warten müssen, aber Zeit ist für DECEASED schon immer nur ein Klotz am Bein gewesen.  Die Band schläft viel und hat trotzdem ihre Lauscher stets offen. Sie versteht es mit dem Strom zu schwimmen, ohne sich von ihrem Ursprung zu entwurzeln. Deswegen verbirgt auch das neue Album „Ghostly White“ unerwartete Überraschungen. 


Auf der Basis des US-Amerikanischen Horrorklassikers „Burnt Offerings“ (1976) hat sich DECEASED inspirieren lassen und erzählt von Schauergeschichten über die 85-jährige Gruseloma „Mrs. Allardyce", die den Verstand unschuldiger Teenager bis zum Tode in den Wahnsinn treibt. Die mit Riffs überladenen Songs verlieren sich in der Unendlichkeit. Beim genaueren Hinhören kann man die zerstückelten Gitarrenparts zu einer leichtverdaulichen Melodie zusammenfügen.  Mike Smith (Guitars) und Shane Fuegel (Guitars) drücken sich in den Solos eher bescheiden aus und setzen nicht auf Notensalat, sondern folgen der Devise „weniger ist mehr“. Trotz allem können die Beiden sich beim Song „The Shivers“ hurtiges Gitarrengedudel nicht verkneifen. Zwischen den ruhigen Parts wird der Rhythmus durch die donnernden OFF BEAT Trommeln vom grölenden Dave „Scarface“ Castillo (Drums) heftig vorangetrieben. 


Hells Headbanger Records haben das richtige Gespür für Undergroundbands mit Potenzial und DECEASED ist ein weiterer Beweis dafür. Dennoch mangelt es dem neuen Album am gewissen Etwas. Einen Charakter aus einem bekannten Horrorfilm zu entlehnen ist ein genialer Weg, um für Metalfans Songtexte verständlicher zu machen. Mit „Ghostly White“ ist es den vier Amerikanern auch zweifellos gelungen, aber die langwierigen Gitarrenriffs von „Germ of Distorted Love“ zum Beispiel wirken im Gesamten wie ein zielloses Umherirren der Gitarristen. Hätte man die Länge des Liedes auf drei für sich alleinstehende Nummern aufgeteilt, würde jede einzelne Sekunde geschätzt werden können. 

 



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Julian Dürnberger (23.01.2019)

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