TOBY HITCHCOCK - Reckoning

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VÖ: 25.01.2019
Bandinfo: TOBY HITCHCOCK
Genre: AOR
Label: Frontiers Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Ganze 18 Monate soll die neue Soloscheibe von TOBY HITCHCOCK namens "Reckoning" bereits fertig sein. Warum die Platte immer wieder verschoben wurde ist nicht genau klar. Sicherlich lag es unter anderem daran, dass zum ursprünglich geplanten Release-Datum fast gleichzeitig eine PRIDE OF LIONS-Scheibe auf den Markt kam, so dass man eine Marktübersättigung vermeiden wollte. Aber dass man nun gleich 1,5 Jahre auf die Scheibe warten musste ist schon leicht verwunderlich.

An der Qualität liegt es jedenfalls nicht. Die Platte gefällt mir sogar besser als die letzten, eher durchschnittlichen PRIDE OF LIONS-Veröffentlichungen. Erwartungsgemäß gibt es auf "Reckoning" keine großartigen Experimente, manche würden sagen, dass das Ganze sehr schablonenhaft angelegt ist, aber so ist der Melodic-Rock nun ehrlich gesagt auch oftmals. Es gibt das schnelle Lied, den Midtemposong und dann die Ballade.

Getreu dieser Formel nimmt die CD auch ihre Fahrt auf. "No Surrender" ist der schnelle Opener, "Promise Me", eine arg süssliche ebenfalls treibende Nummer hart an der Schlagergrenze (nur eben mit härteren Gitarren). Und dass "Show Me How To Live" die Breitwandballade ist, dachte ich mir schon, als ich die Songtitel las. Klingt nun fast etwas negativ, aber obwohl das ganze doch etwas spannungsarm und eben wenig überraschend ist, so sind die Songs jedenfalls ausgesprochen gut.

Produziert wurde die CD von Daniel Flores (MURDER OF MY SWEET, MIND´S EYE, FIND ME), der einen gediegenen Sound jenseits so mancher Frontiers-Rumpelorgie hinzauberte. PRIDE OF LIONS und SURVIVOR-Freunden sowie Achtziger-Melodic-Fetischisten wird hier das richtige Futter geboten. 

Neben dem Einsteigs-Dreier werden auch im weiteren Verlauf noch ein paar prima Songs geliefert, allen voran das bombastische "Queen Untouchable", das auch mit den besten POL-Songs mithalten kann. Dann hätten wir das stark keyboardlastige "Behind The Lies", das hypermelodische "Serenity" und den ohrenschmeichlerischen Abschlußtrack "Someone Like You". Die restlichen Stücke fallen auch nicht großartig ab, ab und an gibt es vielleicht ein "Ohhhh" zu viel und das Ganze ist zu formelhaft gestaltet, aber das ist fast schon Jammern auf hohem Niveau.

Die Melodien gehen jedenfalls sofort ins Ohr und bleiben dort auch haften. Fraglich ist dann meist nur, ob sich das nicht nach fünf oder sechs Hördurchgängen abnutzen wird und die Scheibe dann im Regal verstaubt. Dies wird der Langzeittest ergeben. Bis dahin kann man "Reckoning" durchaus grünes Licht geben und der Scheibe eine überdurchschnittliche Qualtät bescheinigen. TOBY HITCHCOCKS Gesang bleibt eine Klasse für sich, auch wenn ich mir auch einmal wünschen würde, dass er Material jenseits seiner Komfortzone singen würde. Man darf gespannt sein, wie seine Karriere weiter verläuft. Bis dahin legen wir weiter "Reckoning" auf. 

 



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Martin Weckwerth (22.01.2019)

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