P.O.D. - Circles

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VÖ: 16.11.2018
Bandinfo: P.O.D.
Genre: Nu Metal
Label: Mascot Label Group - Rough Trade
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Lineup  |  Trackliste

Für ein Kind der 80er werden "Nu-Metal" & Co. wohl nie zu ihrer bevorzugten Musikrichtung gehören, aber dennoch ist es nicht von der Hand zu weisen, dass mit Bands wie KORN, LIMP BIZKIT und LINKIN PARK ein frischer Wind in die Musikszene kam, nachdem sich auch Grunge schnell wieder verzogen hatte. P.O.D. (Payable on Death) hatten in Ihrer Hochphase zu Beginn der 2000er einige veritable Hits und Millionenseller, vor allem in den USA, "Youth Of The Nation" z.B. wird wohl jeder kennen.

Auch wenn die großen Erfolge schon länger zurückliegen und die Truppe (vor allem in Europa) doch etwas kleinere Brötchen backen musste, waren sie nie gänzlich weg vom Fenster und es werden nach wie vor neue Alben produziert und sich nicht auf den früheren Lorbeeren ausgeruht. Das verdient schon einmal gehörig Respekt.

Anno 2018 gibt es von P.O.D. wieder neues Futter in Form der Scheibe "Circles". P.O.D. frönen darauf ihrem Stil, der sie berühmt gemacht hat. Gleich der Eröffnungstrack "Rockin' With The Best" versetzt einen zurück in die Zeiten, in der man auf Viva TV LIMP BIZKIT rauf und runterhören- und sehen konnte. Sprechgesang mit einem melodisch-feinen Refrain eröffnet das Album ziemlich vielversprechend. Auch das fluffige, Urlaubsstimmung kreierende "Always Southern California"  ist auf erstaunlich hohem Niveau. Ein echter Sommer-Gute-Laune-Song ohne jedoch platt zu wirken. Erinnert etwas an die Zeiten, als die RED HOT CHILI PEPPERS noch gute Musik gemacht haben. Das ruhigere "Circles" ist ein atmosphärischer Song, der einem Titelsong würdig ist und gegen Ende etwas heavier wird.

"Panic Attack" gräbt wieder die LIMP BIZKIT-Keule aus, die für einen derartigen Song wie diesen heutzutage froh sein könnten. 

In "On The Radio" wird  der Refrain von "Pass the Dutchie" der 80er Poptruppe MUSICAL YOUTH geschickt eingeflochten, witzig gemacht und ist getreu dem Songtitel nach wie geschaffen für das Radio.

Die Reggae-Freunde kommen mit "Fly Away" auf ihre Kosten. Zu diesen gehöre ich zwar nicht unbedingt aber sicher ein Song, den man nach ein bis zwei Bierchen im Sommer gut hören kann. Ansonsten ein bisschen flach und einfach gestrickt aber warum nicht?

"Listening For The Silence" erinnert am meisten an LINKIN PARK und das ist nicht das Schlechteste. Ein sehr melodischer Refrain und eher wenig Sprechgesang kennzeichnen diesen gelungenen Song.

Die letzten vier Stücke können das sehr hohe Level der sechs Songs zuvor zwar nicht ganz halten, ziehen die Scheibe aber auch nicht allzu sehr herunter. "Dreaming" (auch wieder Kategorie "rockige LINKIN PARK"), "Domino" (ruhig, aber etwas nichtssagend vor sich hinplätschernd) sind solide Tracks. "Soundboy Killa" ist noch einmal eine etwas aggressivere Nummer, ehe das leicht experimentelle "Home" mit ziemlich kreischend-schreienden  Vocals die Scheibe nach gut 37 Minuten ausklingen lässt.

Wo P.O.D draufsteht ist P.O.D. drin. Die Musikrichtung ist zwar anno 2018 nicht mehr die originellste aber wer so etwas mag wird mit "Circles" ausgesprochen kurzweilig unterhalten. Die noch zu 3/4 aus Gründungsmitgliedern bestehende Truppe hat somit eine sehr solide Scheibe vorgelegt. Genre-Fans können da fast schon blind zugreifen.

 

 



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Martin Weckwerth (21.01.2019)

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