SHADOW DOMAIN - Digital Divide

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VÖ: 21.12.2018
Bandinfo: SHADOW DOMAIN
Genre: Industrial Metal
Label: Bleeding Nose Records
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Lineup  |  Trackliste

Die Mitglieder von SHADOW DOMAIN haben eine Vorgeschichte:  Da sind mal Frontmann und Sänger Benjamin Nominet (Ex-SYBREED) und sein alter Bekannter Ex-DARKEST-HOUR-, Ex-THREAT-SIGNAL- und Ex-GOD-FORBID-Gitarrist Kris Norris. Dieser war gleich unterstützend an Benjamins Seite, als er altes, nicht verwendetes Material neu arrangierte und zu Songs für eine neue Band umarbeitete. Als Schlagzeuger fand man Nick Oshiro (Ex-STATIC-X, Ex-SEETHER, Ex-BLUE-MAN-GROUP).

So recht in ein Genre lassen sie sich nicht einordnen. Überwiegend findet man einen Industrial / Cyberpunk-Stil in den Songs, aber man schielt auch rüber zu progressiven und psychedelischen Richtungen und kleidet alles in ein düsteres Kleid. In den Songs kommt über die Instrumente, Vocals und Lyrics bedrückende Düsterkeit und Pessimismus rüber.

Eigentlich ist es eine richtige ScienceFiction Geschichte aus einer dunklen Welt, die mit harten Klängen und viel Electro umgesetzt wird. Die Bässe wühlen sich entsprechend aufregend in die Bauchgegend, die Riffs kommen hart und abgehackt. Gesanglich steht Benjamin entsprechend seinen Mann, er singt, grölt, schreit, brüllt, gibt alles, um die perfekte Umsetzung dieser Düsternis zu liefern. Zwischendurch bauen sie natürlich viele bearbeitete Vocals und Programming-Anteile ein, um die Atmosphäre für die Songs entsprechend aufzubauen.

Wer jetzt von einem Dauer-Gehämmere ausgeht, dem ist nicht so. Zum Beispiel „Magnitizdat“, dieser Song wird regelmäßig nach harten Riffs runter geholt auf schöne sphärische Klänge. „Turbogenerator“ wirft den Elektrobeat an, hat aber auch wieder diese Bremser drinnen und die sphärischen Töne.

Ein ziemlich ins Ohr gehendes Riff gibt es bei „Give Up On Joy“, das mich gelegentlich an Elektrobands der 80er und Gothic/Wave erinnert. Ähnlich „Simulacrum“ – nein, das ist keine Ballade, das passt nicht vom Stil, aber es geht aufgrund der ruhigen Töne doch irgendwie in diese Richtung. „Hyperkarma“ ist drückend-beklemmend in seiner abgehackten Spielweise und der Screams-Gesang-Mischung. Und doch gibt es auch bei diesem Song schöne Teile, die harmonisch gehalten sind. „Omega Point“ und „Neurotopia“ sind ähnlich, aber aggressiver und in ihrem gutturalen Klang eine Mischung aus Death und Punk.

Mit den beiden letzten Songs „Shadow Domain“ und „Who Watched The Watchers“ findet das Album einen guten Ausklang, erneut angesiedelt in dem Mix wütend (Screaming/Growling/Shouts, Stakkato) und normal (schön gesungen, weiche Klänge). Dazu gibt es jeweils passende sphärische oder metallische Industrial-Töne sowie dunkle Melodien, die von Gothic angehaucht sind.

Irgendwie schafft es aber kein Song, so richtig bei mir hängen zu bleiben. Weder durch einen auffälligen Refrain oder packende Songstrukturen, noch dass das Material unter die Haut geht. Es ist am besten wirklich als eine Mischung aus Material zu beschreiben, das seinen Weg auf ein Album gefunden hat.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (21.12.2018)

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