POLYPHIA - New Levels New Devils

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VÖ: 12.10.2018
Bandinfo: POLYPHIA
Genre: Instrumental / Shred / Fusion
Label: Rude Records
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Lineup  |  Trackliste

POLYPHIA sind so was wie die jungen Wilden im instrumentalen Progrock, quasi Prog 4.0: junge Leute mit unglaublichen musikalischen Fähigkeiten, antrainiert über Jahre mit Youtube und Internet; mit bis dahin nur zwei „klassischen“ Alben, dafür unzähligen coolen Youtube-Videos und Singles (das Video zu Euphoria" hat wahrscheinlich bei Millionen Nerds zu feuchten Träumen geführt – die Mischung aus Prog und Frauen mit großen Hupen zieht anscheinend auch bei Millenials).

Follower bringt das POLYPHIA jedenfalls ohne Ende, was vielleicht auch ihrem frechen Auftreten und einer gesunden Mischung aus Selbstbewusstsein und Selbstironie geschuldet ist (mit einem Augenzwinkern heißt es beim Promotext: „This album is probably the best music in the history of music“). Das kann man jetzt mögen oder nicht - die Band entzweit die Gemüter. Unbestritten ist, dass die vier Jungs aus Amerika richtig gut Musik machen können, was sie auch beim aktuellen „New Levels New Devils“ beweisen.

Das Album zeigt dabei auch die Weiterentwicklung von POLPYPHIA. Waren sie früher noch im intrumentalen Prog-Rock geerdet, haben sie sich mittlerweile auch massentauglicheren Genres erschlossen und arbeiten mit aus Pop und HipHop bekannten Producern zusammen. Das gibt „New Levels New Devils“ eine gewisse Eingängigkeit und Leichtigkeit, die die Band vorher noch nicht hatte, die meisten Songs auf der Platte sind eher alternativ als progressiv angehaucht. Das hört man vor allem bei Tracks wie  dem fröhlichen „Yas“ oder auch bei „So Strange“, wo CUCO erstmals Vocals spendiert. Der klassische Progrock kommt eher weniger vor, am ehesten noch bei „Death Note“, „Drown“ (das wie eine entspannte Steve Vai-Stu Hamm – Kombi klingt) oder beim knackigen „G.O.A.T.“.

Vor allem in Verbindung mit den vielen Gästen und den unterschiedlichen Einflüssen klingt „New Levels New Devils“ oft so, als ob sich ein paar Freunde im Proberaum getroffen, ein paar Bier geleert und dann einfach entspannt zusammen Musik gemacht hätten (wobei das ein paar musikalisch freakig begabte Freunde wären). Das ist zugleich die größte Stärke und die größte Schwachstelle des Albums: es fließt alles entspannt und locker dahin, ab und zu kommen echte Highlights heraus („Nasty“, „O.D.“, „Death Note“, „So Strange“), aber das letzte Stückchen Intensität fehlt dann halt doch noch.




Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Luka (13.12.2018)

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