GOATHAMMER - Ceremony Of Morbid Destruction

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VÖ: 07.12.2018
Bandinfo: GOATHAMMER
Genre: Black Metal
Label: Hells Headbangers
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Lineup  |  Trackliste

GOATHAMMER mischen seit 2011 den kanadischen Untergrund auf und präsentieren nun, nach mehreren kleineren Veröffentlichungen, ihr erstes Studioalbum "Ceremony of Morbid Destruction". Auf ihrem Debut zelebrieren sie die alte Schule des Black Metal und lassen einen wütenden Geißbock von der Leine, der zwar standesgemäß altbacken, aber keineswegs altersmilde klingt.

Um es vorweg zu nehmen: GOATHAMMER sind in gewisser Weise etwas für Hartgesottene und Liebhaber. Es fängt an mit der rohen Produktion, die in höherer Lautstärke eigentlich nur schwer erträglich ist. An die dreckig rauschenden Gitarren kann man sich ja noch ganz gut gewöhnen, aber die übertrieben kesselnden Becken verursachen Ohren- und Kopfschmerzen. Am Ende der Platte liegt man winselnd am Boden und bettelt "bitte, bitte...bloß keine Becken mehr!". Zugegeben, die Tonqualität und der Schmerzfaktor im Gehör hängen auch in nicht unerheblichem Maße von der verwandten Wiedergabehardware ab, aber eben bei den Becken wäre weniger definitiv mehr gewesen.

Musikalisch bieten GOATHAMMER soliden und vor allem schnörkellosen Black Metal mit ordentlich Death Metal an Bord. Über 40 Minuten, aufgeteilt auf sieben Stücke, schrammeln und hämmern sich die Kanadier durch ihr Debutalbum und feiern wahrhaftig eine Zeremonie pathologischer Zerstörung ab. Wenig Melodie, nur homöopathische Spielereien, rohe Gewalt. Die Vehemenz, mit der die Ziegen ihre satanische Perversion zur Schau stellen und die röhrenden Death-Metal-Riffs verleihen dem Ganzen einen bestialischen Beigeschmack. Die Stücke auf "Ceremony of Morbid Destruction" brauchen in der Regel ein wenig, bis sie zünden. Zu den besseren und mit der Zeit wachsenden Stücken zählt "Right Of Conquest", das am Anfang mit stürmischem Riffing begeistert und sich später zu einem groovenden Headbanger entwickelt. Auch der letzte Song "Sempiternal Holocaust" kann sich hören lassen und gibt sich überraschend vielseitig. Erodierende Death-Metal-Wände, klirrend kalte Tremolos und die abschließende Marschtrommel erfreuen das schwarze Metallerherz. Andere Nummern ziehen leider auch nach mehreren Durchläufen nur mäßig. "Into The Endless Night" erinnert im Intro zunächst an den missglückten Versuch, eine Gitarre zu stimmen. Im weiteren Verlauf bleibt der Song relativ eintönig und wenig spektakulär. Auch "Perverted Blasphemy" und "Astral Crucifixion" geben zwar über weite Strecken motiviert auf die Zwölf, jedoch ohne dabei allzusehr zu fesseln (abgesehen mal von dem atmosphärischen Zwischenpart in "Astral Crucifixion"). Textlich speien GOATHAMMER klassisch-teufliche Black-Metal-Flüche heraus, die in der Praxis aber schwer zu verstehen sind.

GOATHAMMER liefern ein brauchbares, wenn auch nicht überragendes Debut ab und dürften sich damit in erster Linie an hartgesottene (Bestial) Black Metaller richten. Auf den ersten Versuch trifft vielleicht noch nicht jeder Schuss ins Schwarze. Mit etwas Eingewöhnung und eventuell auch der richtigen Hardware kann man sich aber mit der morbiden Abrisszeremonie anfreunden, auch wenn der Sound es einem manchmal schwer macht, die bestialische Schönheit des Werks zu erkennen.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Lord Seriousface (06.12.2018)

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