STEPHEN PEARCY - View To A Thrill

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VÖ: 09.11.2018
Bandinfo: STEPHEN PEARCY
Genre: Hard Rock
Label: Frontiers Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Von Ratte STEPHEN PEARCY hörte man in letzter Zeit eher weniger Gutes: Das Gezanke bei Ratt mit Bobby Blotzer, der Ausstieg Warren DeMartinis und auf der aktuellen USA-Tour der neu zusammengestellten Ratt gab es augenscheinlich auch etliche Alkohol-meets-Medikamente Ausfälle des Frontmans. Mit 62 Jahren sollte man doch langsam vernünftig werden sollte man meinen. Nun gut - anno 2018 steht wieder eine Soloscheibe von Ratt-Sänger STEPHEN PEARCY an. Wie auch schon sein Vorgänger unterscheidet sich auch "View To A Thrill" nur marginal von seiner Hauptband, von der seit der doch sehr guten "Infestation"-CD bis dato leider nichts mehr kam.
 
Man mag von STEPHEN PEARCYS Stimme halten was man will, charakteristisch mit hohem Wiedererkennungswert ist sie allemal, auch wenn es live doch ab und zu mal hakt. Im Studio gibt es natürlich entsprechende Tricksereien, mit denen man durchaus gut klingen kann. Wobei Mr. PEARCY hier doch eher in den Hintergrund gemixt wurde. Viele der Songs könnten auch auf älteren Ratt-Scheiben erschienen sein und sind z.T. autobiographisch wie das flotte "I Am A Ratt". Produziert wurde das Ganze recht rau, in etwa vergleichbar mit der ersten Ratt-EP, die auch ordentlich Punch hatte, ehe Beau Hill als Hausproduzent mit jeder neuen Scheibe mehr Kanten wegschliff. Die Begleitband müht sich redlich und würde man es nicht genauer wissen, könnte man meinen, Warren DeMartini zockt seine legendären Riffs runter.
 
Wie bereits eingangs erwähnt wird hier nicht allzu weit vom klassischen Ratt-Sound abgewichen und keine Experimente gemacht. Es gibt flotte Songs wie "Malibu" oder "Double Shot", das riffbetonte "U Only Live Twice" oder das eher balladeske "Not Killin' Me", das mit einem Orhwurmrefrain ausgestattet ist. Unter die insgesamt 11 Songs haben sich allerdings gegen Ende auch ein paar Gurken geschlichen: "From The Inside" hätte früher gerade mal zu einer B-Side gereicht und das eher modernde "Violator" fällt im Vergleich zum Rest der Scheibe doch zu arg aus dem Rahmen und ist der einzige Totalausfall auf "View To Thrill". Besondere Erwähnung bedarf das gelungene "Bond-lastige" Cover-Artwork, auf das auch textlich z.T. Bezug genommen wird. Als Überbrückung zur nächsten Ratt-Scheibe (sofern da überhaupt nochmal was kommt) durchaus brauchbar. Schade dass sich die verbliebenen Jungs der Originalbesetzung nicht für gemeinsame Aktivitäten zusammenraufen können
 
"View To A Thrill" darf allen Ratt-Jüngern somit durchaus empfohlen werden. Hört man sich ein paar Mal an, um dann später doch wieder "Out of The Cellar" oder "Invasion of Your Privacy" hervorzukramen. Dennoch kurzweilige Unterhaltung.
 
 
 


Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Martin Weckwerth (16.11.2018)

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