AMON AMARTH - The Pursuit Of Vikings: 25 Years In The Eye Of The Storm

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VÖ: 16.11.2018
Bandinfo: AMON AMARTH
Genre: Melodic Death Metal
Label: Sony Music Entertainment
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup  |  Trackliste

„The Pursuit Of Vikings: 25 Years In The Eye Of The Storm“ – Zum 25er schenken sich AMON AMARTH eine Dokumentation mit begleitender Live-Aufnahme in Bild und Ton vom Auftritt am Summer Breeze 2017. Für dieses Review liegt uns die Audio-Aufnahme der Mainstage-Show vom 17. August 2017 vor, die im Paket mit DVD oder Special Edition Hardcoverbuch, als Download zur BluRay oder separat als Vinyl erhältlich ist.

Über die gebotene Qualität kann man dabei zu keiner Zeit meckern, denn AMON AMARTH sind alte Hasen und wissen schon, was sich gehört. Zwar wurde der Sound augenscheinlich im Studio etwas nachgebessert, doch dafür erhält man eine amtlich drückende Livescheiblette, die das Wikingerschiff gleich direkt im Wohnzimmer einlaufen lässt. An manchen Stellen hätte man sich das Publikum durchaus auch etwas lauter gewünscht, so fungiert das Gegröle aus tausenden Kehlen hauptsächlich als Pausenfüller beziehungsweise Ein- und Ausleitung der einzelnen Titel.

An der Tracklist gibt es (bis auf eine klitzekleine Ausnahme, doch dazu später) nichts auszusetzen. „Deceiver Of The Gods“, „Destroyer Of The Universe“, „Death In Fire“ – Schlag auf Schlag bohren sich die groovenden Hymnen mit Macht direkt ins Cerebrum. Knackige neure Stücke wie „First Kill“ oder „Raise Your Horns“ vom letzten Output „Jomsviking“ entfalten dabei genauso ihre Durchschlagskraft wie die Gassenhauer-Höhepunkte „Guardians Of Asgaard“ und „Twilight Of The Thunder Gods“, die wohl jeder zumindest rudimentär Metal-Interessierte kennt.

Der einzige Schönheitsfehler ist leider der exakt gleiche wie auf "Jomsviking" – er ist blond und macht es auf der Bühne wohl mit so ziemlich jedem, der nicht bei drei auf dem Baum ist. Die Rede ist von der zunehmend omnipräsenten Metal-Queen DORO, die zwar persönlich mit herzlicher Sympathie punkten kann, doch deren diverse Gastauftritte, wenn sie, gerade wie das auch bei AMON AMARTH der Fall ist, nicht wirklich dazu passend wirken, zunehmend enervierend werden. Und wenn dann auch noch das derbe Gegrunze eines Johan Hegg im Mix hinter den Gesang der Metal-Queen gestellt wird, dann stellt man als Hörer zu Recht die Frage – braucht es das jetzt wirklich? Für den Rezensenten war dies jedenfalls ein deutlicher Dämpfer direkt vor dem furiosen Finale, der wahrlich nicht hätte sein müssen – stilistische Auflockerung hin oder her.

Mit „The Pursuit Of Vikings: 25 Years In The Eye Of The Storm“ kann man eigentlich kaum etwas falsch machen, denn auch in der reinen Audio-Fassung kann der Live-Wurf von AMON AMARTH einiges. Egal ob als Fan oder interessierter Gelegenheitshörer, kann man sich die Scheibe guten Gewissens in allen möglichen Variationen (je nach Präferenz) bedenkenlos ins Regal stellen. Es sei denn, man mag DORO nicht unbedingt – doch dafür gibt es ja die Skip-Taste...
 



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Anthalerero (14.11.2018)

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