BLACK RAINBOWS - Pandaemonium

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VÖ: 06.04.2018
Bandinfo: BLACK RAINBOWS
Genre: Psychedelic Rock
Label: Heavy Psych Sounds Records
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup  |  Trackliste

Startet die stark geschminkte Schwester in pinkem Top dieses Jahr ihre nächste BLACK RAINBOWS Party, schrauben sich zartbesaitete Headbanger, die noch nicht in Kontakt mit dieser Heavy Psych Band kamen, prophylaktisch Toilettenpapierrollen in die Ohren und setzen vielleicht sogar die Virtual Reality Brille auf, um, bestmöglich geschützt, eventuell auftretenden schädlichen Einflüssen zu entkommen, wenn die Scheibe in die Anlage gedrückt wird. Der wenig originelle Bandname, den sich die Italiener mit Musikgruppen aus anderen Ländern teilen, lässt nämlich erst einmal vermuten, dass eine eher unkreative Truppe gleich losschrubbelt, oder dass sie die Muse nach dem lang zurückliegenden ersten Kuss verlassen hat.

"Pandaemonium" ist der sechste Output des Dreiergespanns aus Rom und weist nicht nur immer noch dieselben Qualitäten seiner Vorgänger auf, sondern erweitert das Repertoire um Einflüsse aus anderen metallischen Genres. Unverwechselbar und bis heute einzigartig, verstehen es BLACK RAINBOWS ihr Heavy Psych Süppchen mit heiteren Melodien und mitgröhltauglichen Refrains zu würzen, als wäre es das Natürlichste auf der Welt. Eigentlich fällt es einem erst wirklich auf, nachdem man als unscheinbares Anhängsel die Party besucht hat, aber mit aufgesetztem Bierhelm auf dem Tisch gelandet ist, den Booty wolllüstig shaked und von unten dafür zur Belohnung mit bunten Unterhöschen beworfen wird. Und aus den hinteren Reihen brüllt irgendein Arschloch mit einer klobigen schwarzen Brille: "Wir wollten doch eigentlich in ewigem Doom versinken!!"

Aber da ist man bereits von der Tischplatte gestürzt und auf seiner Schwester gelandet... Zurück zu den Genres, die BLACK RAINBOWS streifen. Song Nummer Vier, "Grindstone", könnte eine ambitionierte Psychedelic Coverversion eines KORN-Songs aus "Issues"-Zeiten sein. Für Song Nummer Drei, "The Sacrifice", binden sich die Musiker sogar eine Kochschürze um und schieben dem geneigten Hörer wie mit der Pizza-Schaufel IRON MAIDEN-Riffs in den Gehörgang. Erst der letzte Song, "13th Step Of The Pyramid" nimmt die Geschwindigkeit raus - Ein kaum spürbarer Hauch Blackgaze kommt auf... Nach dem Liebesspiel darf mit der neuen Freundin gekuschelt werden.

Für Leser, die nasebohrend bis hier durchgehalten haben, aber noch nicht ganz den Inhalt dieser Rezension erfasst haben, ein Fazit: BLACK RAINBOWS sind eine der wenigen Bands auf diesem Planeten, die den Tiger auf ihr Covermotiv packen dürfen.

Und jetzt: Nicht saugen! Kaufen!

4 starke Punkte für Artfremde, während Genrefans das volle Brett spüren.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Daniel Hadrovic (01.11.2018)

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