MANIMAL - Purgatorio

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VÖ: 07.09.2018
Bandinfo: MANIMAL
Genre: Power Metal
Label: AFM Records
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Lineup  |  Trackliste

Drei Jahre nach „Trapped In The Shadows“ trägt Frontman Samuel Nyman von MANIMAL noch immer die gleichen auffälligen Kontaktlinsen. Interessiert euch jetzt nicht so? Okay, dann anders…
Drei Jahre nach „Trapped In The Shadwos“ machen MANIMAL noch immer Musik, die eine kraftvolle Mischung aus Melodic Metal und progressiven Elementen mit einem Schuss NWOBHM ist. Konkret sind JUDAS PRIEST gemeint. Und wie beim 2015er Album klingt Frontman Samuel Nyman bei so manchem Song stark nach Rob Halford. Vor allem „Black Plague” und “Purgatorio” versetzen einen sehr schnell zurück ins letzte Jahrtausend.

Damit ist eigentlich schon sehr viel über das neue Werk „Purgatorio“ gesagt. Die Schweden mischen wieder gekonnt klassischen Heavy Metal mit verschiedenen aufpeppenden Stilen, sodass ihre melodiös-harte Linie erhalten bleibt. Der durchmarschierende Sound des Double-Bass wird mit ins Ohr gehenden Hooks und klasse Soli aufgewertet, zwischendurch sogar auch mal mit Keyboardklängen. Je weiter man sich in das Album rein hört, umso häufiger zieht man Parallelen, egal ob zu IRON MAIDEN, QUEENSRYCHE oder moderner zu AVANTASIA. Und wie auch schon beim letzten Album stellt sich für mich die Frage, ob so viel „ähnlich klingen“ gut ist oder nicht. Ich bleibe bei meiner damaligen Meinung: Unterm Strich gefällt es mir und, da selbst zur damaligen Zeit aufgewachsen, habe ich nichts gegen gut gemachte Reminiszenzen, vorausgesetzt, die Band pickt nicht voll auf dem alten Stil, sondern hat auch eigene Ideen. Und die haben sie.

Beim Songwriting haben sich MANIMAL Zeit genommen und die Songs wohl durchdacht und mit einigen Feinheiten aufgewertet. Vor allem die Gitarren liefern echt leckeres Material, egal, ob es die speedigen und knackigen Melodien bei „Manimalized“ sind, oder die leicht düster-melodischen Riffs bei „Behind Enemy Lines“. Der coole Vibe von „Spreading The Dread“ fährt richtig gut ein, wenn man ein wenig lauter aufdreht, die Chorus Parts der Jungs beim Industrial angehauchten „Denial“ entschärfen die Härte ein wenig und machen das Stück schön rund. Für mich ist es eine der besten Nummern auf dem Album, weil hier sehr schön die Vielseitigkeit der Band rüber kommt. Das abschließende „The Fear Within“ beendet ein wenig langsamer den Reigen der neun Songs. Die Ruhe gibt Samuel die Gelegenheit, hier viel mit seiner Stimme auszudrücken. Das bewusste Zurücknehmen der Gitarren und der stellenweise Fokus auf Schlagzeug und Keyboard sowie einfache Rhythmen machen den Song passend zum Text ein wenig beklemmend und doch befreiend, sobald die vier Mannen zusammen spielen. Ein würdiger Abgang also.

In Summe steht „Purgatorio“ seinen Vorgängern in nichts nach. MANIMAL haben sich dafür ins Zeug geworfen und sich keinen Rückzieher erlaubt. Gut so. Weiter so.

 



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (12.09.2018)

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