EVERY HOUR KILLS - Fragile Machine

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VÖ: 05.07.2018
Bandinfo: EVERY HOUR KILLS
Genre: Progressive Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

EVERY HOUR KILLS aus Calgary, Alberta haben sich bei der Wahl ihres Namens inspirieren lassen von dem Zitat: "Every hour wounds, but the last one kills" - ähnlich melodramatisch wirken ihre Songs auch. "Fragile Machine" ist übrigens auch der Name eines Kurzfilmes aus dem Jahre 2005, in dem es (abseits der traurigen Background-Story) darum geht wie Mensch und Maschine fusioniert werden könnten. Auch dieses Thema passt zu EVERY HOUR KILLS, denn in den fünf Tracks auf "Fragile Machine" geht es darum, wohin die Menschheit gehen wird... oder gehen könnte. 

Generell lohnt es sich extrem, auf die Lyrics zu achten - wenn man eine gewisse Dosis Nachdenklichkeit verträgt. Wer die Musik lieber fröhlich und unbeschwert mag, möge sich auf die melodischen Spielereien konzentrieren, die einen teils fast zerreißend starken Kontrast zu den Texten bilden.

In "NumLock" wird gleich mal die Bandbreite der musikalischen Fähigkeiten präsentiert, ebenso wie die Variabilität des Gesanges von Jerrod. Obgleich der Track in sich etwas inkohärent wirkt, wird es nicht langweilig, es wird im Gegenteil deutlich warum EVERY HOUR KILLS Fans von DREAM THEATER empfohlen wird. Da lassen sich durchaus Parallelen ziehen, ohne einen direkten Vergleich riskieren zu wollen. Die Instrumental-Version von "NumLock" gefällt fast noch besser, wenngleich der Song durch den fehlenden Gesang einen Computergame-Soundtrack-Touch kriegt. 

"Aldebaran" überzeugt mit einem unglaublichen Solo und langsam drängt sich ein Verdacht auf - tatsächlich, die Instrumental-Version von "Aldebaran" gefällt wieder besser. Könnte es sein, dass EVERY HOUR KILLS die erste Band sind, die ohne Vocals besser gefallen? 

Gefühlt werden die Songs graduell härter, was bei "Illusorian" den cleanen Gesang noch störender macht. Auch hier macht die Instrumental-Version einfach mehr Spaß, musikalisch reicht es für Soundtrack, wie zuvor schon erwähnt.

Bei "FragileMachine" passt der Gesang besser und versöhnt mich etwas, der Track spielt sich schon nach dem ersten Mal Anhören auf Platz Eins - eindeutig der Lieblingssong auf dem Album. Bei diesem Track ist die InstrumentalVersion der mit Gesang ebenbürtig, beide sind ganz großes Kino. 

Der "DeathSong" hat jetzt ein schweres Los, nachdem ich mein Herz schon an "FragileMachine" verloren habe, aber EVERY HOUR KILLS legen ordentlich nach. Dreckige Vocals sollten sie sich öfter erlauben, das passt wie Faust auf Auge. Die Instrumental-Version wirkt da etwas abgeschwächt, denn wie gesagt: dreckige Vocals passen schon recht gut. 

Alles in Allem ein kurzweiliges Album. Wer mit Melodic Metal was anfangen kann ist hier gut bedient, lasst euch nicht abschrecken von Wischiwaschi-Bezeichnungen wie "New Metal" oder "Modern Metal". 



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Lee (02.09.2018)

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