Letzte Instanz - Wir Sind Gold

LETZTE INSTANZ sind wieder da – nur ein Jahr nach "Ins Licht" melden sich sieben sympathischen Deutschen mit "Wir Sind Gold" zurück. 16 neue Songs haben es auf den Silberling geschafft, mit denen man wohl auch das neue Line-Up nach Weggang von Sänger Robin im Jahre 2004 einzementieren und zu alter Größe zurückkehren möchte.

Leider gelingt das nicht. Erstaunlich emotionslos kommt sogar der Opener "Du Und Ich" daher, und schon nach Sekunden ist klar, dass Sänger Holly dem „Ex“ Robin einfach nicht das Wasser reichen kann. Zwar sind die Texte auf gewohnt hohem Niveau, allerdings vermisst man Robins geniales Organ doch schmerzlich. Holly klingt einfach zu sehr nach den Kollegen von SUBWAY TO SALLY, was LETZTE INSTANZ leider mehr schadet als nützt. Dazu kommt, dass die Streicher im Vergleich zu früheren Werken zu sehr im Hintergrund stehen, und gerade Klassiker wie "Rapunzel" werden schließlich von einer genialen Streichermelodie getragen. Eindeutig die falsche Entscheidung.

Natürlich ist produktionstechnisch an "Wir Sind Gold" nichts auszusetzen, allerdings plätschern die Songs einfach so durch die Stereoanlage, ohne irgendwelche Spuren beim Hörer zu hinterlassen. Auch das war man von LETZTE INSTANZ nicht gewohnt – Songs wie "Kopfkino" sind schließlich immer für eine Gänsehaut gut. Und so wird immer klarer, dass die Band ihren Zenit wohl leider schon überschritten haben dürfte – an die genialen Alben "Das Spiel" oder "Götter Auf Abruf" erinnert einfach zu wenig.

Und so ist "Wir Sind Gold" vermutlich nur echten Fans uneingeschränkt zu empfehlen. Alle anderen sollten erstmal reinhören, ob die eher schwachen Songs der Platte wirklich einen Kauf rechtfertigen. Wollen wir mal hoffen, dass sich die Band zumindest live eher auf alte Stärken als auf neue Schwächen besinnt…