BOON - Boon

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VÖ: 04.05.2018
Bandinfo: BOON
Genre: Metal
Label: Preiser Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

20 Jahre gibt es BOON schon. 20 Jahre! Und noch immer kämpfen sie um den ihnen zustehenden Weltruhm.

Das klingt jetzt fast a bissi wie aus österreichischen Kleinformaten gerissen, aber BOON sind seit vielen Jahren für hochklassigen Heavy-Rock bekannt und gehören auf eine deutlich höhere Stufe als die, auf der sie noch immer herummusizieren müssen. Klar, man headlined in Österreich, supported schon mal Giganten des Genres, kommt aber leider nicht über einen gewissen Status hinaus.

Das sollte, nein, das muss sich mit dem neuen, selbstbetitelten Album "Boon", dem fünften ihres Wirkens, ändern. Warum? Weil es sich bei "Boon" nicht nur um ein starkes österreichisches, sondern ein grandioses Album generell handelt. Heavy Rock an der Grenze, und gerne diese überschreitend, zum Heavy/Groove Metal, getragen von der ebenso grandiosen Stimme des 12ers, Wolfgang Pendl. 

Zusätzlich zum erstmals 2015 eingesetzten Bassisten Georg Punz  hat es am Drumstuhl einen Wechsel gegeben. Nick Sartorius ist jetzt für die Schlagzeugarbeit verantwortlich, das macht er mit Druck, Verve und Esprit. Das Album wurde vom SEILER & SPEER - Produzenten Daniel Fellner soundtechnisch betreut und klingt breit, aber nie künstlich, druckvoll und echt. Ich muss gestehen, dass ich überhaupt erst über den österreichischen Metal-Kabarretisten RICHARD METFAN auf die Band gestoßen, oder wieder gestoßen bin. Das mag daran liegen, dass die Jungs aus der Hauptstadt kommen, ich eher südösterreichisch subalpin residiere und BOON halt eben nicht allzu oft vor meiner Haustür spielen. Welch Glück, dass der RICHARD METFAN die Jungs auf seiner FB-Seite kräftig feiert, ansonsten wäre mir da ein veritabler Knaller vorenthalten geblieben. Asche...Haupt... ihr versteht.

Herausragend am Album ist zuallererst das Zusammenwirken der Melodien mit der brachial genialen Gesangsleistung. Werte Freundinnen und Freunde, da muss sich die gesamte internationale Heavy Rock/Metal-Garde ganz deftig anstrengen, um auch nur in die Nähe dieser rau-melodischen Vokalleistung zu kommen. Was wäre selbige ohne Songs? Davon haben wir auf dem neuen Album elf Stück und keinen Ausfall. Im Gegenteil, mit dem Opener "Rise And Fall", dem "Enter Sandman" von BOON, "Overdrive" (siehe Video unten), dem Brecher "Bleeding Out For You" (der, wie einige andere Songs auch ein wenig wie eine Mischung aus COCs "Wiseblood" und METALLICAs "Load" klingt. Und das ist gut so!), dem wienerisch getexteten "Geh weida" punkten die Wiener (mit belgischer Unterstützung) bereits in der ersten Albumhälfte. Die mit Gastsängeringin Andrea zusammen eingespielte Ballade "Open Eyes" bremst das Rock-Monster etwas ein bevor mit "Furious" ein astreiner, TESTAMENT-artiger Thrasher den Härtegradl ordentlich anhebt. Ein Stück derberer Metalmusik, für BOON jedenfalls, den auch hauptamtliche Thrash-Kapellen erst einmal schreiben müssen.

Der Titeltrack der letzten EP "Red Alert" ist bereits bekannt und wurde auch schon live gespielt und gefeiert. "Curious Times" und "Stand Your Ground" beschließen ein enorm vielseitiges Album, mit dem die Band endlich den Durchbruch schaffen muss. Wie sagt Promo-Andi Appel so schön: "THE BEATLES haben ihr "weißes" und METALLICA ihr "schwarzes" Album. Hier und jetzt aber kommt "das rote Album von und mit BOON!".

Gibt es noch so etwas wie Gerechtigkeit, darf diese Band in Bälde nicht mehr am Nachmittag auf den Festivals eures Vertrauens spielen, sondern erst, wenn es schon etwas finsterer wird. Mit mächtig Licht und etwas Feuer. 

Grandioses Album einer ebensolchen Band. Mit "Boon" sollte, ach was, wird BOON ein Riesenschritt in ihrer Karriere gelingen!

 



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (15.05.2018)

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