CRONE - Godspeed

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VÖ: 13.04.2018
Bandinfo: CRONE
Genre: Dark Rock
Label: Prophecy Productions
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Lineup  |  Trackliste

Kurz und knackig geht es los mit "Lucifer Valentine". Arabeske Klänge vermischen sich mit Oboe und dezenten Gitarrenklängen. Angedüsterte Melancholie, voll von Rastlosigkeit und dem Wunsch nach Erfüllung eines tief sitzenden Verlangens. Einziges Manko: es ist zu schnell vorbei.

"The Ptilonist" erinnert vom Grundrhythmus her an eine klassische Rockballade. Die Gitarrenparts haben anfangs schon fast eine sommerliche Stimmung. Nach Einsetzen des Gesangs tritt eine gewisse Zerrissenheit hinzu. Selbiger Gesang geht in Momenten der an Druck zunehmenden Gitarren etwas unter. Macht aber insgesamt Spaß.

Die Mutter des Gedankens, "Mother Crone", führt die melancholische Atmospähre fort. Eine Hineinversetzung in eine abendliche lange Busfahrt mit dem Blick aus dem Fenster schwingt hier mit. Es wirkt, als ob das lyrische Ich sich an einen anderen Ort, in eine andere Zeit wünscht. Stimmungsvoll.

"The Perfect Army" beginnt mit einer schmerzerfüllten Rede einer Frau, die wahrscheinlich einen geliebten Menschen verloren hat. Der nachfolgende Gitarrenteil ist groovig.

Als würde ein Helikopter rhythmisch seine Rotorenblätter kreisen lassen. Dieses Geräusch hallt beim Lebenswerk des Leviathan ("Leviathans Lifework") zu Beginn und auch immer wieder während des Stücks nach. Der Marsch der mit leeren Augen in die Verdammnis gehenden Menschen, es scheint ihr Stampfen zu sein, das den Rhythmus vorgibt. Dystopisch und düster, ohne allzu klischeehaft zu sein.

"H": kein Lacher. Vielmehr eine treibende Nummer mit der schmierigen Stimmung surrender Suzuki-Motoren, die selbige Maschinen über geteerte Straßen treiben. Mehr als Schön lasst sich hier nicht sagen.

Es knistert das Lagerfeuer an einem lauen Sommerabend. Menschen sitzen in Denim- oder besser "Demmin"-Bekleidung um das Feuer herum. Einer von ihnen kommt auf die Idee, Gitarre spielen zu wollen. Ein anderer singt dazu. "Demmin" geht sehr in Richtung dieser klassischen Feuerromantik, ohne dabei zu käsig zu werden.

Wer bei "Godspeed" eine göttliches Tempo im Sinne eines Sehr-Schnell-Seins erwartet, liegt daneben. LORDI-eske Riffs machen zusammen mit Bass und Drums ordentlich Druck. Das Tempo wird unterbrochen von einem rein gesprochenen Part, der von der Seltsamkeit des Wanderns im Nebel spricht.



Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: Thomas Trüter (20.05.2018)

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