CREMATORY - Oblivion

Artikel-Bild
VÖ: 13.04.2018
Bandinfo: CREMATORY
Genre: Gothic Metal
Label: SPV / Steamhammer
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup  |  Trackliste

Im Hause CREMATORY hat's ganz schön gekracht über die letzten Wochen hinweg. Vor ein paar Wochen haben die Gothic Metaller ein Statement über Facebook veröffentlicht, das für viel Furore gesorgt hat. So ging Drummer Markus Jüllich die Fans oder sogenannten "Möchtegernfans" relativ hart an, sie mögen doch ihren Arsch hochkriegen, Tickets kaufen und das Album bittte auch NUR original als CD bestellen, denn Streaming und Co. sind scheiße. Andernfalls würde es das Ende von CREMATORY bedeuten. Vorweg: Ich bin ein LANGER Wegbegleiter der Truppe und zähle sowohl "Revolution" als auch "Klagebilder" zu meinen absoluten Lieblingsplatten. Aber was Herr Jüllich da auf Facebook abgelassen hat, geht überhaupt nicht. Natürlich hat jede Band das Recht, Fans zu animieren, ihre Shows zu besuchen oder eine Situation zu schildern, wonach das reine Streamen von Songs kein Geld für Bands abwirft und deren Existenz bedroht. Kann man alles machen. Die Art und Weise war aber schlichtweg beleidigend und erniedrigend gegenüber den Menschen, die man vorher als Fans bezeichnen konnte. Wer in einem derartigen Statement Beleidigungen austeilt und auf Kritik mit weiteren Beleidigungen oder einer "Mir alles scheißegal" -Einstellung reagiert, der hat einen respektvollen Umgang mit Fans nicht verstanden. Wie sagt man so schön? Der Ton macht die Musik. Markus verteidigt seine Gangart, bezeichnet sie als direkt und ehrlich. Beleidigungen haben in diesem Zusammenhang keinerlei Daseinsberechtigung und sind absolut indiskutabel. Aber hey! Durch das Austeilen in der Form haben sich CREMATORY ordentlich Presse beschafft. Viele Magazine berichteten über jenes Statement und die Kritik gegenüber Gründer Jüllich fiel vernichtend aus - zurecht, wie ich finde. Am Ende wird mehr über die niveaulose Herangehensweise des Drummers diskutiert als über das neue Album "Oblivion", das demnächst das Licht der Welt erblickt.

Musikalisch kann ich CREMATORY keinerlei Vorwürfe machen, denn "Oblivion" ist durchaus ein starkes, vielseitiges Werk mit Ecken und Kanten. Nicht jeder Song sitzt, aber Hymnen wie "For All Of Us" oder "Immortal" machen Spaß und zeigen CREMATORY so verspielt wie schon lange nicht mehr. Schade, dass für mich durch das Statement ein enorm bitterer Beigeschmack bleibt, der es mir erschwert, weitere Zeilen über die Musik zu verlieren. Ich würde mir wünschen, dass man besonnener mit diesem Thema umgeht und auf den Boden der Tatsachen zurückkehrt. CREMATORY sind NICHT eine der größten deutschen Bands aus dem Metal Bereich. Da lachen sich BLIND GUARDIAN, EDGUY/ AVANTASIA, KREATOR, RAMMSTEIN, HELLOWEEN etc. doch kaputt... Ihr solltet dankbar sein für jeden Fan, der euch in IRGENDEINER Form unterstützt, sei es durch Streaming, mp3-Downloads, CD-Käufe oder ähnliches. Spotify und Co. bieten ja auch die Möglichkeit viele neue Fans zu gewinnen, die zufällig auf CREMATORY stoßen oder sie als Empfehlung erhalten. Es ist nicht alles nur scheiße, ihr dreht es euch schlichtweg so. Mit einem solchen Statement büßt man Sympathiepunkte ein und mich als langjährigen Fan macht es traurig, einen erwachsenen Mann so beobachten zu müssen... Wie er auf niedere Art und Weise pöbelt, sich dabei auch noch 100%ig im Recht sieht. Schade, dass Herr Jüllich nicht dazu in der Lage ist, sich selbst zu reflektieren. Ich frage mich, ob die Bandmitglieder cool damit sind? Finden die es geil, wenn ihr Drummer Fans oder potenzielle Fans bepöbelt und beleidigt? Ganz schlechter Stil, Markus. Es tut mir fast um den Release leid, denn an und für sich kann man viele positive Dinge über "Oblivion" schreiben. Danach war mir aber nicht und so lasse ich mich nicht verbiegen, nur weil ein verbitterter alter Mann einen auf Rebell macht. Und für den Fall, dass du mein "Review" über eure Kanäle teilst, lieber Markus: Gern geschehen!



Ohne Bewertung
Autor: Sonata (08.04.2018)

ANZEIGE
ANZEIGE