SALEM - Attrition

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VÖ: 23.02.2018
Bandinfo: SALEM
Genre: NWoBHM
Label: Dissonance Productions
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Lineup  |  Trackliste

80's-affiner Stoff erlebt gerade wieder sein x-tes Revival – eigentlich kann man fast schon sagen, dass NwoBHM-Klänge eigentlich durchgehend irgendwo auf diesem Erdenrund en vogue sind. SALEM machten bereits in den vergangenen Jahren mit zwei bockstarken Alben von sich reden, die die noch immer zahlreiche Fanschar der Trve-Kult-80's-Oldschool-Wasauchimmer-Kuttenfraktion mit hochwertigem Stoff versorgten, ohne dabei angestaubt zu wirken. Umso freudiger die Erwartung auf den dritten Release der Engländer (bisweilen mit einer gleichlautenden Thrash-Band aus Israel verwechselt), der unter dem Titel „Attrition“ und mit episch-kitschigem Cover frisches Futter für qualitätsbewusste Ohren verspricht.

Das Album startet mit dem Titeltrack „Attrition“ vielversprechend; Ein knackiger, ins Ohr gehender NwoBHM-Song macht Hoffnungen auf ein weiteres hochklassiges Album. Mit dem Midtempo-Stampfer „Black And White“ geht es dann aber schon bergab, denn der Song wirkt glatt, austauschbar und rifft unspektakulär vor sich hin. „I'm The One“ kommt in der Folge mit Akustikgitarre und ultra-harmonischer AOR-Gesangslinie, statt mitreißend, geradezu erschreckend zahnlos daher. Groovig, aber leider ebenso unspektakulär: „Lest We Forget“, das seine begrüßenswerte Message leider in ein allzu brav und gefällig geratenes Gerüst packt.

Dass SALEM eigentlich ein Händchen für wirkungsvolles Songwriting hätten, das beweisen sie in der bockstarken Halbballade „My Only Son“, die den Spannungsbogen und das damit einhergehende Gänsehautfeeling bringt, welches man auf dem Rest des Albums vermisst. Große Refrains wie in „Signs Of Wonder“ oder „Warning Signs“ erfreuen zwar das Ohr, doch das Drumherum in den Strophen wirkt allzu sehr auf Nummer sicher. Selbst eine etwas flottere Nummer wie „We Are Gods“ wirkt wie mit angezogener Handbremse gespielt, verkrampft und konstruiert wirkend, plätschert auch dieser Titel unaufdringlich am Gehör vorbei..

Leider, leider gelingt SALEM mit „Attrition“ kein Anschluss an die beiden starken Alben „Forgotten Dreams“ und „Dark Days“.  Nach der Frischzellenkur mit den ersten beiden Scheiben plätschert das Material nun höhepunktslos vor sich hin; Gefühlt fallen SALEM nun in allzu altbewährte Muster zurück, was „Attrition“ einen reichlich angestaubten Touch gibt, der jeglichen Druck und jede Leidenschaft vermissen lässt. Viele der Songs wirken wie auf dem Reißbrett konstruiert, eine Blaupause aus den goldenen Zeiten des NwoBHM, verkrampft auf Olschool-Tauglichkeit gebürstet. Wer vergangenen Zeiten nachtrauert, der wird mit dem aktuellen Output von SALEM den passenden Füllstoff in der Playlist finden, wirklich Herausragendes findet man hier aber trotz solider Leistung nicht.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Anthalerero (25.02.2018)

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