HOLOPHONICS - Fast Forward

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VÖ: 02.02.2018
Bandinfo: HOLOPHONICS
Genre: Rock
Label: Mighty Music
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Lineup  |  Trackliste

Dafür, dass die Franzosen und Briten sich angeblich ja nicht so gerne haben – wer erinnert sich nicht an die normannische Invasion im Jahre 1066 und die Schlacht von Hastings? – haben sie ja trotzdem eine kleine verrückte Vorliebe für Anglizismen in ihrer Sprache. Da wären z.B. Le Web, Le Chat, Le Playlist, Le Nerd, nur um ein paar aufzuführen. Nun, reden wir heute mal über Le Rock, HOLOPHONICS, um genau zu sein. Nach ihrem letzten Album „Tavel Diary From An Inner Landscape“ 2009 hat sich das französische Quintett eine lange Schaffenspause genommen und bringt nun am 2. Februar dieses Jahres ihr neuestes Werk „Fast Forward“ auf den Markt. Das Vorspulen hat auf jeden Fall seine Änderungen mit sich gebracht. Bewegte sich das letzte Album noch in Nu Metal-Bereich, ist „Fast Forward“ eher im Modern Rock (mit Metal-Einflüssen) zu Hause. Die elf Tracks liefern von Anfang bis Ende eine wuchtige, durchaus melodiöse Klangmauer. Greg Loviton und Yann Bojon schaffen es, mit ihrem Spiel einen tighten Spannungsbogen zu kreieren, der die eher schwermütige Thematik der Songs wiederspiegelt: Krankheit, psychologische Probleme, Tod… Und doch gibt es hin und wieder filigrane Elemente, die den schweren Klangteppich etwas aufreißen. „The Call“ punktet mit schönen Zerlegungen, die der Stimme von Steph Picot mehr als genügend Raum bieten. Apropos Stimme – an dieser Stelle muss natürlich auch der Titeltrack und Single-Auskopplung „Fast Forward (And No Rewind)“ erwähnt werden, wo besagter Monsieur Picot zeigt, welche stimmliche Reichweite er hat. MARIAH CAREY, eat your heart out! „Blowing The Embers“ ist ein weiterer Anspieltipp, bei dem die gesamte Band ausbalanciert ihr Können unter Beweis stellen. Der Titel macht sich schon fast einen Touch A PERFECT CIRCLE zu Eigen.

Einfach ist das Album nicht. Und es braucht auch eine gewisse Zeit, bis man es zu schätzen weiß. Es ist Musik, die in den Kopf geht, aber nicht unbedingt im Ohr bleibt. Melodisch, ja, aber auch sehr komplex, verkopft würden manche sagen. Etwas Gesamtes, aus einem Guss, bei dem man sich schwer tut, einen Favoriten auszuwählen. Bleibt abzuwarten, ob sich die Schaffenspause und der Richtungswechsel, was den Sound betrifft, auszahlt.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Betti Stewart (02.02.2018)

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