WARRIOR SOUL - Back On The Lash

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VÖ: 01.12.2017
Bandinfo: WARRIOR SOUL
Genre: Rock
Label: Livewire Records
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Lineup  |  Trackliste

Mit ihren ersten drei Alben in den frühen 1990er Jahren zählten WARRIOR SOUL zu den Hoffnungsträgern der alternativen Metal-Szene. Ihre Mischung aus Hard Rock und Post-Punk war schwer zu kategorisieren, aber da Originalität gepaart mit politischem Engagement damals noch ein Bonus war, konnte die Band relativ schnell Kultstatus erreichen. Die experimentelle vierte Scheibe „Chill Pill“ brachte sie aus ihrem Major-Plattenvertrag heraus, und nach dem lockeren Pop-Punk Album „Space Age Playboys“ verschwand die Band erstmals für 14 Jahre von der Bildfläche. 
 
Bis auf Sänger Kory Clarke, der zwischenzeitlich auch kurz bei DIRTY RIG und TROUBLE ausgeholfen hatte, war kein ehemaliges Mitglied mehr auf dem Comebackalbum „Chinese Democracy“ (kurze Zeit später wenig überraschend in „Destroy The War Machine“ umbenannt) zu hören. Musikalisch ging man nun mehr in die rotzige Punk-Metal-Richtung, und die Stimme von KORY CLARKE wirkte bereits ziemlich angeschlagen. Dieser Weg wurde auf der nächsten Platte mit dem passenden Titel „Stiff Middle Finger“ konsequent weitergeführt, und das aktuelle Album „Back On The Lash“ geht nochmals einen Schritt weiter. 
 
Waren auf den letzten beiden Scheiben zumindest noch Ansätze ihrer früheren Qualitäten zu erahnen, so sind diese mittlerweile völlig verschwunden. Eine halbe Stunde lang krächzt sich KORY CLARKE durch neun Songs, die allesamt kaum beliebiger klingen könnten, wäre da nicht dieser völlig versoffen kaputte Gesang. Der lenkt immerhin von der einfallslosen Musik ab, weil er tatsächlich dermaßen irritiert, dass er schon beinahe zwangsweise permanent die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ein wenig stechen nur die beiden Songs „Further Decay“ und „That`s How We Roll“ hervor, da hier stellenweise sogar der Hauch einer Melodie zu erkennen ist. 
 
WARRIOR SOUL sind leider nur mehr ein Schatten ihrer selbst, und ihre Glanzzeiten liegen gefühlt unendlich weit zurück. Die einstigen Innovatoren haben sich zur Karikatur einer Punk-Band entwickelt, die eigentlich nur mehr vom Charisma ihres Sängers zehrt. Dessen „Gesang“ und Auftreten kann man zwar durchaus noch als authentisch bezeichnen, aber deshalb braucht man sich noch lange nicht seine neue Platte zu kaufen.



Bewertung: 2.0 / 5.0
Autor: bender (27.01.2018)

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