SPARZANZA - Announcing The End

Artikel-Bild
VÖ: 13.10.2017
Bandinfo: SPARZANZA
Genre: Metal
Label: Despotz Records
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup  |  Trackliste

Es ist jetzt drei Jahre her, dass ich SPARZANZAS Vorgänger „Circle“ reviewte und damals ziemlich überwältigt von der Kraft und Dichte ihrer Musik war. Das ist mehr als einfacher Metal, hier hört man die Wut der Wikinger, die klirrende Kälte des hohen Nordens oder die intensive Musik, die man in langen, dunklen Nächten braucht, um sich warm zu halten.
Nach dieser langen Wartezeit war ich natürlich sehr gespannt auf den Neuling „Announcing The End“. Würde das aktuelle Album mit der Stärke und Coolness der vorigen mithalten können? Würden SPARZANZA noch immer so ausdrucksstark, hart und gleichzeitig melodiös und emotionell sein?

Ergebnis: Überwiegend ja. Warum nicht ganz? Weil ich die emotionsgeladenen Balladen vermisse, die es auf „Circle“ gab. Dieses Album ist ein wenig anders geworden, nämlich etwas härter möchte ich sagen. Auf der neuen CD sind die Songs natürlich mit dieser speziellen Düsternis behaftet und haben den gleichen kräftigen Vibe wie bisher. Bass und Drums dominieren, Solo- und Rhythmusgitarre sind harmonisch-eingängig und die Vocals liefern eine große Bandbreite über diverse Stilrichtungen. Ich gewinne aber den Eindruck, dass diesmal die Instrumente mehr in den Vordergrund gerückt werden und Fredriks Gesang oft zu deren Gunsten zurückhaltend ist.

Beim Opener „Announcing The End“ zeigen sich die Schweden sofort hart und im Vergleich zu sonst sogar ein wenig einseitig im Songwriting. Die Nummer geht in Richtung Death, sowohl beim Growling als auch bei den Riffs. An sich sind sie mir melodischer in Erinnerung als bei dieser wütenden Nummer. Was aber nicht heißt, dass der Song schlecht ist, er hat nur eben einen anderen Stil.

Überzeugt von der tollen Song-Qualität von SPARZANZA werde ich dann gleich mit Nummer zwei, „Damnation“. Eine treibende, wütende Nummer, die einfährt. Die Rhythmen sind überzeugend, die Riffs gehen in Mark und Bein und hier passen auch die Vocals hervorragend zum Sound.  

Sehnsuchtsvoll, leidend … erneut sind die Emotionen Nummer Eins bei „Whatever Come May Be“, wo es um das Schicksal geht, dem man nicht entrinnen kann. Der Refrain erlebt mit weiblicher Unterstützung Abrundung und besondere Höhen. Das stimmige Pfeifen, das manche Takte begleitet, hört man nicht jeden Tag und es ist eine interessante Abwechslung für einen Song.

„Vindication“ hat einen ordentlichen Drive, satter Bass und harte Riffs knallen einem den kalten Nordwind um die Ohren, die sanft-rauen Vocals holen einen jedoch runter, bevor Fredrik es beim Refrain wieder knallen lässt und mit Screams und wütenden Vocals abwechselt. Einfach mitreißend, die Stärke dieses Songs. Auch in diese Kerbe schlägt „We Are Forever“.

Sehr schön und emotionsgeladen: „One last breath“ egal ob die anfänglich ruhige Sequenz oder der röhrende Teil, wo Wut und Entschluss rüber kommen. Das Songwriting konzentriert sich auf einen aussagekräftigen Rhythmuswechsel und die entsprechenden Lyrics. Höhen und Tiefen reißen mit und überzeugen. Power hört man hier bei jedem Instrument, vor allem vom Schlagzeug, bei den Soli und immer wieder beim Sänger. Er gibt alles von reinem Gesang über Growling bis Screams. Ähnliches liefern sie bei „The Trigger“ und „The Dark appeal“, wobei letzteres auch noch mit Keyboad-Electro-Sequenzen angereichert ist.

Düster und langsam, fast balladenhaft ist „Breathe In The Fire“. Schön gesungen und eher rund als aggressiv geht der Song ab wie reifer Whisky. Hie und da erinnert es mich an die alten DANZIG-Sachen. Schön düster und mit einem dezenten Hang zum Doom. „To The One“ ist auch mit diesem düster-melancholischen Vibe, sehr vom Bass dominiert, beim Refrain dann aber auch runder, aber nichts von seiner Kraft verlierend.

Fetzig, knackig, mit einem ordentlichen Push – das ist die letzte Nummer des Albums: „Truth Is A Lie“. Bass und Drums treiben an, die Riffs halten mit und es wird wieder diese eigenwillige Mischung aus Death-Klängen und melodischen, ruhigen Parts erzeugt, was schließlich noch eine gänzlich andere Wendung nimmt, nämlich mit Piano- und Keyboard-Klängen, zu denen Fredrik hingebungsvoll singt und wo die Lyrics von Schmerz und Lügen handeln, die alles ruinieren.
Ein wunderschöner Song zum Abschluss des Albums, zu dem ich nur sagen kann, dass SPARZANZA-Fans davon wieder begeistert sein werden.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (05.11.2017)

ANZEIGE
ANZEIGE