SOULSKINNER - Descent to abaddon

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VÖ: 22.05.2017
Bandinfo: SOULSKINNER
Genre: Death Metal
Label: XTREEM Music
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Lineup  |  Trackliste

Meine Güte, diese Jungs von SOULSKINNER sind wilde Derwische. Denn wenn die Herren aus Hellas nach Abaddon hinabsteigen, dann geht es ordentlich zur Sache. Death Metal in Reinkultur wird einem da mit einer Wucht um die Ohren gehauen, dass es noch Stunden später klingelt. Dies mag auch daran liegen, dass man geneigt ist, die Boxen stärker aufzudrehen, denn das Gehörte klingt erstaunlich frisch. Dabei erfinden SOULSKINNER das Rad keineswegs neu. Die Darbietung ihres tödlichen Gebräus erfolgt aber auf überraschend vitale Art und Weise.

Oder um es anders zu formulieren: “Descent To Abaddon“ ist einfach ein stimmiges Werk geworden. Dies beginnt beim Cover von Mark Riddick, inkludiert das geschickte Songwriting mit dem bei ähnlichen Bands nicht selten fehlenden roten Faden, starke Riffs und das wüste Organ von Herrn Gothmog. Der Herr Gothmog und seine Kollegen sind eben auch keine Unbekannten in der griechischen Metalszene, da er unter anderem bei der Kulttruppe THOU ART LOUD rund um ROTTING CHRISTs Mastermind Sakis Tolis engagiert war. Auch die anderen Musiker sind keine unbekannten Namen im hellenischen Metalzirkus.

Und “Descent Into Abaddon“ ist eigentlich auch genau das, was man sich als geneigter Fan erwarten durfte. Der Radius in dem sich SOULSKINNER bewegen, ist strikt definiert und demnach ist eben nicht mit großen Innovationen zu rechnen. Allerdings ist man sich nicht zu schade, zumindest soweit es der Kontext erlaubt, auch zu experimentieren. Man bleibt der alten Schule zwar treu, weiß aber geschickt coole Grooves (“Soul Of Death“), brachiale Tracks  (“Murder“) oder Songs in der Nähe des Doom/Death-Metals  (“Nemesis“) auf ein Album zu bringen, ohne das jenes irgendwann unzusammenhängend wirkt.

Und das machen SOULSKINNER eben auch richtig gut: Man verbindet den Groove der alten UK-Schule (DISMEMBER, BOLT THROWER) mit der brachialen US-Schule (man erinnert dabei mitunter an MALEVOLENT CREATION) und würzt dies alles mit einer Prise VADER. Oder mit anderen Worten: “Descent Into Abaddon“ sollte man als Death Metal-Fan gehört haben!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: El Greco (17.10.2017)

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