CORRODED - Defcon Zero

Artikel-Bild
VÖ: 14.04.2017
Bandinfo: CORRODED
Genre: Rock
Label: Despotz Records
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup  |  Trackliste

Seit dem letzten CORRODED Album ist einiges an Zeit ins Land gegangen - das nun vierte Werk der Schweden, 'Defcon Zero', hat Erwartungen zu erfüllen. Spätestens nach "State Of Disgrace" (2012) gibt es einen gewissen CORRODED-Standard.

 

„Carry Me My Bones“ fängt verräterisch ruhig an, bis dann endlich das ersehnte Dröhnen der Gitarrenriffs einsetzt. CORRODED klingen hier streckenweise wie SOIL – aber sämtliche Vergleiche sind hinfällig, weil sie sich so frech aus verschiedenen Richtungen bedienen und ihren eigenen Sound zimmern.

Wenn Jens’ ins Mic gurrt und knurrt, stehen die Nackenhaare artig in Reih und Glied. Bereits 2004 gegründet (woah, die Zeit vergeht), haben sich CORRODED ihren Platz im Business erspielt. Mit ‚Defcon Zero’ wird erneut geklärt, wie das vonstatten ging.

„Gun And A Bullet“ ist richtig rotzig – hard and heavy. Ein Track der den perfekten Soundtrack für etwaige Rachefeldzüge stellt. Von manchen Dingen und Personen muss man sich etwas nachdrücklicher trennen – und so wie gemeinsame Fotos nach einer dreckigen Trennung besonders gut brennen, fühlt sich dieser Song richtig befreiend an. Abgesehen davon: HAMMERGEILES Gitarrensoli. Wenn das Herz von der/dem Ex noch angeschlagen ist, dann kriegt man hier wieder den richtigen Sinusrhythmus – ein Traum!

„Retract And Disconnect“ und „Fall Of A Nation“ sollte man bei maximaler Lautstärke und heruntergelassenen Autofenstern hören. Aufpassen mit der Geschwindigkeit – das sind Songs, die zum Bleifuß verführen. Bei „Fall Of A Nation“ lohnt es sich außerdem, den Lyrics mal etwas mehr Beachtung zu schenken. Technisch sowas von versiert, dass man unwillkürlich lächeln muss, weil es einfach Spaß macht Musik zu hören die sich so „richtig“ anfühlt.

„Vessels Of Hate“ führt mit ungebremster Geschwindigkeit weiter, die Beanspruchung der Nackenmuskulatur nimmt zu. Bei diesem Rhythmus ist es unmöglich ruhig zu bleiben. Nettes Beiwerk bei dem Track ist der mehrstimmige Gesang der gut eingesetzt wird und den Song nicht überladen wirken lässt.

„Day Of Judgement“ lässt vom Titel her schon vermuten, was sich in den ersten Sekunden offenbart: ordentlicher Drive. Wieder ein sehr kritischer Text, perfekt akzentuiert durch die streckenweise auf simpel getrimmte musikalische Begleitung.

„A Note To Me“ vibriert auf der Haut, von der ersten Sekunde an. Dies ist die andere Seite der Medaille, die andere Seite von CORRODED. Der leicht verzerrte Gesang zum Einstieg, das Einsetzen der Gitarre... Der Track erinnert mich in Ansätzen an AUDIOSLAVE. Unfassbar emotional, eingängig und schwer zu vergessen. Definitiv kein Stück das man immer hören kann, denn der bittersüße Geschmack den es hinterlässt, ist nicht in jeder Situation zu verdauen.

„Burn It To The Ground“, “DRF”, “Feel Fine” und “Rust And Nail” lassen das Album schließlich stimmig enden. In manchen Momenten klingt Jens’ Stimme fast wie AVENGED SEVENFOLD Fronter M. Shadows – bin ich die Einzige die das hört?

CORRODED machen auf alle Fälle richtig viel Spaß, hinterlassen den Hörer mit zappelnden Beinen und wippendem Kopf – Gute-Nacht-Musik machen sie keine, dafür ist ‚Defcon Zero’ der perfekte Soundtrack für unvergessliche und seeehr lange Nächte. CORRODED-Standard voll erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen.

 

 



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Lee (16.10.2017)

ANZEIGE
ANZEIGE