MADAME MAYHEM - Ready For Me

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VÖ: 20.10.2017
Bandinfo: MADAME MAYHEM
Genre: Hard Rock
Label: Metalville Records
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Lineup  |  Trackliste

Die Madame aus den US of A ist wieder da, die MADAME MAYHEM. Nach dem für „ganz ok“ befundenen Debüt aus dem Vorjahr, „Now You Know“, steht die Dame mit dem Hang zur exaltierten Selbstdarstellung nun mit ihrem Nachfolger „Ready For Me“ auf der Matte. Konnte der Vorgänger durchaus mit einigen Ohrwurmrockern und starker Produktion locken, erwies sich die ganze Chose doch bei näherem Hinsehen als relativ vorhersehbar und von Madames nicht ganz ausgereiften Sangeskünsten maßgeblich beeinflusst.

Nun sollen wir also austesten, ob wir, nachdem wir auf dem Vorgänger schon das Wissen dazu mitgeteilt bekamen, jetzt auch bereit für Madame sind. Zugegeben, das ist ein äußerst platter Wortwitz, aber im Endeffekt spiegelt er den Geist des Albums wider. Denn speziell in den Texten, die sich eigentlich ausschließlich um irgendwelche Beziehungsproblematiken drehen, hagelt es Plattitüden am laufenden Band. Das mag vielleicht im Mainstream-Universum gut ankommen und der durchschnittliche Emo sich darin wiedererkennen, doch auf fast 50 Albumminuten ausgedehnt, beginnt der beschränkte Themenkreis dann doch seine enervierende Seite zu zeigen. Zumal sich Madame auch gesanglich nicht wesentlich weiterentwickelt hat und weiterhin gerade in den Höhen, denen sie relativ oft zuspricht, so einige Schwächen präsentiert.

Dem gegenüber stehen musikalisch durchaus starke Songs wie „Wake Up (Enemy)“, oder auch „Innocence“ und „Before You Burn“, die für modernen Rock stehen, der direkt ins Ohr geht. Unterstützt von hochkarätigen Gästen (Clint Lowery von SEVENDUST und Troy McLawhorn von EVANESCENCE) kann „Ready For Me“ wieder einmal im musikalischen Bereich bestechen, wenngleich auch die arg glattgebügelte Produktion dafür sorgt, dass jegliche Ecken und Kanten im Sound nachhaltig weggeschliffen wurden. Das mag für den Mainstream-Hörer perfekt sein, da sich das Album äußerst kompakt und kohärent präsentiert, doch als Freund etwas rauerer Klänge kommt man hier nicht wirklich auf seine Kosten. Zu viel Ähnlichkeit findet sich in den einzelnen Titeln, die dadurch an Profil verlieren und im gleichförmigen Durchschnitt versinken.

Unterm Strich kann man MADAME MAYHEMs „Ready For Me“ zwar kein wirklich schlechtes Zeugnis ausstellen, dafür ist speziell die musikalische Komponente zu solide, doch für die Oberliga reicht es auch nicht wirklich. „Ready For Me“ platziert sich irgendwo im Zwischenfeld, wo der Fan modernen, poppigen (Alternative-)Rocks qualitativ ordentliche Klänge serviert bekommt, aber der Freund knackigerer Kost wohl eher Abstand halten wird. Da reißen es auch das laszive Gehabe von MADAME MAYHEM und das nietenbestückte, düstere Cover nicht mehr wirklich raus.

 



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Anthalerero (28.10.2017)

WERBUNG: Hard
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