STEVEN WILSON - To The Bone

Artikel-Bild
VÖ: 18.08.2017
Bandinfo: STEVEN WILSON
Genre: Progressive Rock
Label: Caroline International / Universal
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup  |  Trackliste

Steven Wilson. Den Namen noch nie gehört? Echt nicht? Dann solltest Du dringend weiterlesen – zumindest wenn Du dich für eine musikinteressierte Person hältst. Und das gilt doch für jeden waschechten Metaller, egal ob Todesblei-Fan, Schwarzwurzler, Proggy oder Epic-Power Metal-Hymnenliebhaber…
Okay, diese Einleitung ist schon wieder abgekupfert. Aber sie ist einfach immer noch zeitlos zutreffend – siehe dazu auch die Reviews zu "Blackfield V" oder "Transience".

Jetzt aber zu "To The Bone" – dem mittlerweile fünften Soloalbum des musikalischen Genies Steven Wilson. Der Opener startet noch relativ stimmungsvoll und düster, mündet aber sehr schnell in einen sehr poppigen Part. Wenn es Dir jetzt nicht sofort gelingt, deine Scheuklappen zur Seite zu klappen, so wird Dir folgendes entgehen: nämlich eines der besten Pop-Alben der Musikgeschichte.
Das Album als Ganzes zu beschreiben fällt nicht leicht, die insgesamt elf Songs sind höchst unterschiedlich und harmonieren trotzdem wunderbar miteinander. Da gibt es z.B. "Pariah", mit der wunderschönen, ausdrucksstarken Stimme von Gastsängerin Ninet Tayeb, die auch schon auf "Hand.Cannot.Erase" mit von der Partie war. Oder "The Same Asylum As Before", einen von vielen Ohrwürmern, die sich in Dein Gehirn fressen werden. Oder "Refuge", das Du dir unbedingt anhören solltest (siehe unten), wenn du noch nie ein Mundharmonika-Solo gehört hast.
Bist Du vielleicht auch ein Fan von ABBA? Ich nicht, aber "Permanating" ist trotzdem geil, da bekommt man einfach nur Lust, tanzen zu gehen. Mega-Poppig ist "People Who Eat Darkness", und trotzdem voller Energie, musikalisch anspruchsvoll und einfach nur geil. Und für die Fans hymnischer Melodien und Effekte sei noch "Song Of I" empfohlen.
Um "To The Bone" zu beschreiben, könnte man einfach auch Steven Wilson himself zitieren: "Musikalisch spiegelt das Album vor allem meine Songwriter-Seite wider. Manche würden sagen, meine Pop-Seite, obwohl ich mit dem Begriff 'Pop' vorsichtig bin, denn manche Leute reagieren darauf sehr negativ. Ich meine das eher in dem Sinn, in dem die Beatles Pop sind – oder Abba!"
Achja: nur weil "To The Bone" ein Pop-Album ist, heißt das nicht, dass es nicht wie gewohnt sehr lange Songs von Steven Wilson zu hören gibt, "Detonation" dauert immerhin neuneinhalb Minuten.

Captain’s Empfehlung:

"To The Bone" ist abwechslungsreich, kreativ, musikalisch-technisch höchst anspruchsvoll und eingängig. Einfach nur genial… Ich bin ganz offensichtlich ein Steven Wilson-Fan. Und wenn ich keiner wäre, ich müsste trotzdem die Bestnote vergeben. Für das beste Pop-Album des Jahres 2017.



Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: Captain Critical (28.09.2017)

ANZEIGE
ANZEIGE