PORTRAIT - Burn The World

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VÖ: 25.08.2017
Bandinfo: PORTRAIT
Genre: Heavy Metal
Label: Metal Blade Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits  |  Trivia

„Burn The World“. Klingt nach simpler Lösung für komplexe Problemstellungen. Angeboten wird dieser Lösungsansatz von einer der (etwa neben ENFORCER, NIGHT DEMON und RAM) besten und coolsten „neuen“ Metalbands, die sich nach einer gefühlten Ewigkeit zurück auf der Bildfläche meldet. Und das gleich lautstark und mächtig. Geschlagene drei Jahre („Crossroads“ datiert mit 2014) hatten die Fans (abgesehen von der fetzigen „Under Command“-Split mit RAM, die immerhin einen neuen Titel präsentierte) auf Kracher wie „Burn The World“ oder „To Die For“ warten müssen. Die Warterei sollte sich allerdings gelohnt haben, wie Album Nr. 4 unter Beweis stellt. An Bissigkeit und Angriffslust hat der Fünfer bzw. das Kernteam um Drummer A. Persson, Gitarrist C. Lindell und Fronter P. Lengstedt (welches „Burn The World“ einspielte) nämlich nicht verloren, vielmehr klingen die Skandinavier vital und kraftstrotzend. Das tolle „Martyrs“ verbreitet seine magische Aura in gemächlicherem Tempo und bietet neben einem erhöhten Melodieanteil einen ruhigen Zwischenteil auf.

Am Gesang von Per Lengstedt sollte man sich allerdings nicht stören, denn der Schwede wirft einmal mehr seine KING DIAMOND-artige Sirene (welche PORTRAIT und ATTIC mit Meister Cagliostro fast ein Alleinstellungsmerkmal beschert) an und befeuert „Burn The World“ zusätzlich. Weitere Hinhörer sind etwa das fesselnde „Likfassna“ (mit Orgelintermezzo), das zackige „Mine To Reap“ sowie das treibende „Flaming Blood“ mit geilem doppelläufigen Solo. Der Rausschmeißer „Pure Of Heart“ lässt es schlußendlich gemächlicher angehen und knackt fast die 9 Minuten-Marke. Die Schweden melden sich nach langer Zeit mit dem atmosphärisch dichten „Burn The World“ zurück und es erfreut vermelden zu können, dass PORTRAIT ihr traditionell orientiertes, dramatisch aufbereitetes Metalwerk noch immer düster und dynamisch verrichten, ein wahrlich heißes und fesselndes Eisen geschmiedet haben und zudem mit Per Lengstedt noch immer den inoffiziellen Sohn des Diamantenkönigs in ihren Reihen haben.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (23.08.2017)

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