KALEDON - Carnagus - Emperor of the darkness

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VÖ: 15.05.2017
Bandinfo: KALEDON
Genre: Metal
Label: Sleazy Rider Records
Lineup  |  Trackliste

KALEDON stehen für epischen und vor allem hymnischen Power Metal, der tief in die Kitschkiste greift. Wer sich in Gefilden von RHAPSODY OF FIRE, TWILIGHT FORCE und Co. zuhause fühlt, wird den nach wie vor aufstrebenden Italienern nicht abgeneigt sein! Bereits seit einigen Alben verfolgt man ein Konzept, das auch auf dem neuen Werk "Carnagus -  Emperor Of The Darkness" weiter geführt wird. Aufgrund der Tatsache, dass bereits einiges an Material vorhanden ist, werde ich hier nicht Vieles vorwegnehmen. Es sei gesagt, dass Fantasy-Fans auf ihre Kosten kommen. An den Vocals hat sich Marco Palazzi leider verabschiedet, dessen Posten nun Michele Guaitoli übernimmt. 

Was darf zu Beginn nicht fehlen? Korrekt, ein überaus episch angehauchtes Intro, das mit Chören und Streichern gespickt ist, in diesem Fall eine eher düstere Atmosphäre einfließen lässt. Was sonst will man bei dem Albumtitel erwarten? "The Beginning Of The Night" ist ein wuchtiger Opener, der mit brachialen Riffs eingeleitet wird und kurzen Prozess macht. All das klingt mal so gar nicht klischeebehaftet, was mir sehr zu gefallen weiß! Spätestens in der mit Double Bass ausgestatteten Strophe nähern wir uns wieder den typischeren Gefilden. Michele macht einen guten Job an den Vocals und scheint sich bestens akklimatisiert zu haben. Der Chorus entpuppt sich als ordentlicher Ohrwurm, der dem Album einen guten Start attestiert!

"Eyes Without Life" beginnt mit Kampfgeschrei, wird anschließend von symphonischen Klängen umrandet, ehe uns ein paar nette Tempowechsel erwarten. Die Parallelen zu Fabio Lione sind beim guten Michele tatsächlich unverkennbar, doch wen soll´s stören? In diesen Gefilden sind derartige Stimmen bestens aufgehoben. Etwas merkwürdig wirkt der Übergang von Strophe zu Refrain, der sich nicht wirklich ankündigt. Durchaus eine wirre Songstruktur, die anstrengend wirken könnte, zumal nach dem ersten Refrain ein sehr langsamer symphonischer Teil einsetzt. Der Song versucht in seiner kompakten Kürze, zu viele Elemente unterzubringen, was alles andere als songdienlich ist. Was KALEDON super gelingt, sind die härteren Einschübe, welche die Gitarrenparts immer wieder liefern.

So auch bei "The Evil Witch", das insgesamt sehr energetisch und vorantreibend agiert. Hier wirkt das Gerüst samt Chorus weitaus runder und lässt seinen Vorgänger im Staub zurück. Ein besonderes Schmankerl erwartet uns mit "Dark Reality", das durchaus den düstersten Song der Scheibe verkörpert. Ich erkenne diverse Parallelen zu ADAGIO, was nicht zuletzt den Orgelklängen und dem fast schon shoutartigen Gesang geschuldet ist. Der Chorus bietet ein tolles Spektrum und entpuppt sich definitiv als Highlight der Platte! Einen schönen Abschluss bereitet der Rausschmeißer "The End Of The Undead", das durchaus progressive Anleihen erkennen lässt und viele Elemente miteinander verschmilzt. Diesmal allerdings mit einer angemessenen Spielzeit, die dem Track entgegenkommt. Die Übergänge wirken bei KALEDON teilweise sehr wirr, was aber gerade bei dieser Nummer bestens funktioniert.

KALEDON erfinden das Power Metal Rad nicht neu, offenbaren aber einen Schritt nach vorn, was den Grad der Härte angeht! Genau das hebt die Scheibe eventuell von anderen Genrevertretern ab. Mir weiß die Mischung aus überaus epischen Parts, umrandet mit fetten Gitarren, jedenfalls zu gefallen, auch wenn das Songwriting hier und da noch verbesserungswürdig ist. Trotz allem ist "Carnagus - Emperor Of The Darkness" erneut ein mehr als solider Vertreter des epischen Power Metals geworden, der eben jenen Fans aus dem Genre Spaß bereiten wird!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Sonata (20.05.2017)

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