ABSTRACT DEVIATION - Terpsihora

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VÖ: 10.04.2017
Bandinfo: ABSTRACT DEVIATION
Genre: Progressive Metal
Label: Eigenproduktion
Lineup  |  Trackliste

Dass die Globalisierung auch positive Seiten hat, merkt man, wenn eine Band aus dem tiefsten Russland von einer französischen Gruppe inspiriert wird. ABSTRACT DEVIATION kommen aus Samara (laut Hrn. Google immerhin die sechstgrößte Stadt Russlands… who knew?) und lehnen sich mit ihrem Album „Terpsihora“ stark an die großen GOJIRA an.

Gleich der Opener „Veritas” (übrigens gleich eines der ersten Highlights des Albums) klingt so, als ob GOJIRA in letzter Zeit viel modernen Death Metal und Core gehört hätten. Im Gegensatz zu den Franzosen singen ABSTRACT DEVIATION aber (zumindest die meiste Zeit) in ihrer Muttersprache. Ist zwar teilweise gewöhnungsbedürftig (vor allem bei Tracks, wo Sprechgesang verwendet wird oder die Vocals bei ruhigen Passagen im Vordergrund stehen, wie etwa bei „Namesti“ oder „Iskuplenie“), aber durchaus auch mal was Anderes – die Songs klingen allein dadurch im Vergleich zu den auf Englisch gesungenen („Children Crusade“, „WitchSong“, „My Lover“) deutlich eigenständiger.

Und auch sonst kombinieren die Russen so wie ihre Vorbilder fetten, tiefergestimmten Groove mit ätherischer Verletzlichkeit und hypnotischen Gitarrenleads. Im besten Fall klingt das dann wie „Iskuplenie“, „Kosti“ (herrliche Mischung aus Groove, symphonischen Elementen und nervösem Gitarren-Gefiepse) oder „Nec Hercules Contra Plures“ (mit lässigem, düsteren Intro). Bei „WitchSong“ kommt neben progressiveren Elementen durch den Wechselgesang auch die moderne Core-Seite von ABSTRACT DEVIATION gut heraus. Bemerkenswert ist mit „Obereg“ auch der Schluss des Albums, das von ruhiger Wasserfall-Meditationsmusik in eine plötzliche Deathexplosion mündet.

Neben diesen Höhepunkten gibt es aber auch den einen oder anderen Leerlauf bei dieser Scheibe, nicht alle Songs können gleichwertig überzeugen, und so richtig ins Hirn fräst sich kein Track. In Verbindung der Höhepunkte mit dem hohen musikalischen Anspruch und dem zeitgemäßen Sound bleibt von „Terpsihora“ insgesamt aber doch ein guter Eindruck über.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Luka (18.05.2017)

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