THE RUINS OF BEVERAST - Exuvia

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VÖ: 05.05.2017
Bandinfo: THE RUINS OF BEVERAST
Genre: Black Metal
Label: Van Records
Lineup  |  Trackliste

Man höre und staune…die knapp vier Jahre seit dem Vorgänger „Blood Vaults (The Blazing Gospel Of Heinrich Kramer)“ haben dem de facto Ein-Mann-Projekt von Alex von Meilenwald gut getan. Die Entwicklungs- und Reifezeit belohnt den Hörer mit einem Zugewinn an erhabener Atmosphäre, durchdringender Intensität und endzeitlich-eskapistischer Vision. Gleich eingangs schwillt etwa der schamanische Beginn des Openers und Titeltracks zu einem veritablen schwarzen Brocken an, nur um nach dem Abtauchen in finstre akustische Gefilde sein Omega im sphärischen Ausklang zu finden.

Nicht nur „Surtur Barbaar Maritime“ scheint ohrenkundig trotz aller Schwere und Düsternis zu schweben, betört mit beschwörend-hypnotischem bis psychotisch-angsteinflößendem Gesang („The Pythia's Pale Wolves“), während sich scheinbar aus dem Nichts dumpfes Black-Gehacke wie durch eine unsichtbare Wand in den langen Titel hineinwölbt („Towards Malakia“). „Exuvia“ betört mit seiner dröhnend-bedrohlichen Grundstimmung, apokalytischen Chören („Maere (On A Stillbirth's Tomb)“) und entlädt seine (trotz allen bedrohlichen Unheils und doomiger Schwere) festzustellende sphärische Leichtigkeit in gekonnt eingestreuten Knüppel-Eruptionen.

Bis hin zum Schlußepos „Takitum Tootem! (Trance“) schimmert „Exuvia“ in verschiedenen Klangschichten und sich beliebig in den Vordergrund spielenden, wechselnden Sound-Facetten. „Exuvia“ ist eine 67 Minuten lange, schwarze Meditiation, eine atmosphärisch dichte, im Gruft-Ambiente ersonnene Symphonie der Morbidität und vom erfahrenen Meilenwald gekonnt intoniert/in Szene gesetzt. Für alle moosgrünen Naturmystik-Baumumarmer, „Post-Black-Ökos“ und traditionell-wertkonservative Neo-Esoteriker dürfte dieser neue schwarze Klumpen der Soundtrack zu neuen "Ritualen“ und der Depressionspflege dienen, der neugierige Rest sollte sich aber definitiv einen kleine Ausflug in die fesselnden, akustischen Abgründe gönnen.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (12.05.2017)

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