SUMO CYCO - Opus Mar

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VÖ: 31.03.2017
Bandinfo: SUMO CYCO
Genre: Punk Rock
Label: Eigenproduktion
Lineup  |  Trackliste

Wer vor zwei Jahren in der Szene Wien FOZZY und NONPOINT sehen wollte, kam in den unverhofften Genuss, SUMO CYCO als Vorband zu erleben. Die energiegeladene Show und vor allem Frontfrau Skye „Sever“ Sweetnam sorgten damals dafür, dass das Konzert schon vor den Hauptbands unvergesslich wurde.

Jetzt haben die Kanadier ihr zweites Album „Opus Mar“ am Start und beweisen damit, dass sie nicht nur live einiges drauf haben, sondern auch auf Platte überzeugen können – und das auch ohne den visuellen Anreiz von Severs optischen Vorzügen (bei MAD würde eine Sprechblase mit „Lechz!“ neben ihrem Bild aufpoppen).

Für „Opus Mar“ haben sich SUMO CYCO neben Matt Drake auch James ‘LeRock’ Loughrey als Producer ausgesucht, der auch schon SKINDRED unter seinen Fittichen hatte (und deren Frontmann Benji Webbe auch einen gelungenen Gastauftritt bei „Move Mountains“ hat). Und der Einfluss der walisischen Crossover-Crazies ist auch auf „Opus Mar“ zu hören, SUMO CYCO mischen gekonnt poppigen Punk à la BLINK 182 mit dem Metal-Dancehall von SKINDRED, Elektro-Effekten und Hiphop.

Das Album startet schon mal gut mit „Anti-Anthem“, einer perfekten Mitgröl-Hymne, „Free Yourself“ mixt eingängigen Punk mit „Nanana“-Chören und vokalen Verrenkungen von Sever. „Move Mountains“ ist nicht nur wegen den lässigen Gastvocals von Benji Webbe ein Hit, und „Passengers“ ist wie „Kids Of Calamity“ oder „Words“ allerfeinster Skatepunk-Stoff mit beschwingten Chören und Reggae-Parts.

Der einzige leichte Aussetzer folgt mit dem zu hektischen „Sleep Tight“, aber gleich das folgende „Rivalry“ kann wieder mit geilen Vocals überzeugen. „Won’t Put Me Out“ hat einen knackigen SKINDRED-Groove, „Broadcasters (Murdering By Radio)” fängt mit einem leichten RAGE AGAINST THE MACHINE-Anklang an und mündet dann wieder in Pop-Punk. „Rally“ ist Ska auf Speed Metal, und bei „Building Castles“ kommen sogar leicht düstere IN THIS MOMENT-Elemente dazu.

Dass es mit „Sleep Tight” einen Aussetzer gibt, ist bei immerhin 13 Songs weniger schlimm, und dass sich die Kanadier gefühlt manchmal zu sehr auf einfache Rezepte verlassen, ist in Anbetracht des hohen Spaßfaktors von „Opus Mar“ vernachlässigbar. Und mit Sever haben SUMO CYCO sowieso ein As im Ärmel, die gute Frau hat von Gesang bis Geschrei alles drauf und vereint Punk-Attitüde mit Britney Spears-Verruchtheit.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Luka (21.04.2017)

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