THE DOOMSDAY KINGDOM - The Doomsday Kingdom

Artikel-Bild
VÖ: 07.04.2017
Bandinfo: THE DOOMSDAY KINGDOM
Genre: Doom Metal
Label: Nuclear Blast GmbH
Hören & Kaufen: Amazon | Webshop
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Wenn es im europäischen Doom-Metal eine Konstante gibt dann ist es Leif Edling. Neben den Gottvätern CANDLEMASS, den Belles du Jour AVATARIUM und KRUX musste noch ein Soloprojekt entstehten. Nicht dass ihm gach (Süd-Südweststeirisches Idiom) noch langweilig wird. Aus diesem Soloprojekt, nennen wir es THE DOOMSDAY KINGDOM, wurde dank Hinzugabe ders WOLF-Sängers Niklas Stalvind, Andreas "Habo" Johansson und des AVATARIUM Gitarristen Marcus Jidell beizeiten doch noch eine vollwertige Band. Warum auch nicht.

Im vorigen Jahr gab es dann von  eine EP namens "Never Machine" (selbige in ungefähr 79 verschiedenen Aufmachungen) die bereits andeutete, dass es Hr. Edling auch diesmal wieder gelungen ist, ein Projekt im Doom-Bereich zu einem veritablen Erfolg zu machen.

Es klingt schon ein wenig nach AVATARIUM, das liegt an der Beschwingtheit, ja beinahe Fröhlichkeit, der Songs. Den Unterschied macht die nachgerade sensationelle Gesangsleistung von Niklas Stalvind, der mit eineinhalb Beinen im Uraltmetal in der Art von ANGEL WITCH lehnt und mit dieser genuin altmetallischen Stimme das ganze Album hijacked und zu einem hervorstechenden Release im Frühjahr 2017 macht. [Anm. d. Lekt.: Anglizismen gibt's derzeit im Angebot.] Angerauhte Höhen, wabernd beschwörende Psychedelic und diese voluminösen/melodiösen Mitten verleihen dem Erstling der Band eine völlig eigenständige Note.

Natürlich kann man nur soviele Riffs in eine Schublade packen und auch einem Wizard wie Leif Edling kann es schon mal passieren, dass er sich an sich selbst erinnert und selbiges dann einer Kladde anheim fallen lässt. [Anm. d. Lekt.: Wortschatzerweiterung für alle!] Der Doom Metal wird nicht neu erfunden, aber wenn man ihn so anlegt wie es THE DOOMSDAY KINGDOM machen, dann kann man das schon gerne des öfteren in die eigene Rotation werfen.

"The Doomsday Kingdom" klingt, wie schon gesagt, ein wenig nach AVATARIUM, ein wenig nach "Chapter VI" und immer wieder auch nach  älteren CANDLEMASS. Insgesamt aber nach - los, sag es! - gut gelauntem Doom Metal. Der sollte es eingedenk der Horrorthematik gar nicht sein, aber so beschwingt kommt Doom nur ganz selten um die Ecke (dort wo früher der Friseur war, gegenüber von der Trafik in der jetzt glaub ich ein Energektiker und Heilmasseur Bauern fängt), und wer sagt, dass Horror nicht für adoleszent-frühlingshafte Laune sorgen kann. Genau. Niemand.

Vielen Dank, Leif Edling, für ihr neues Projekt. Immer gerne wieder. Ein klasse Album, abwechslungsreich, organisch produziert, eingespielt von kompetenten Musikern, die das offensichtlich mit Freude am Vortrag getan haben. Das Album ist ein kleines Highlight des noch jungen Jahres. Die lebene Doom-Benchmark lässt nicht locker!

 



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (03.04.2017)

ANZEIGE
ANZEIGE