DANKO JONES - Wild Cat

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VÖ: 03.03.2017
Bandinfo: DANKO JONES
Genre: Rock
Label: AFM Records
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Lineup  |  Trackliste

Ob Danko Jones sich selbst als Wildkatze sieht, weil er sein neues Album so benamst hat? Keine Ahnung. Sieht man es generell als Bezeichnung für seinen wilden, freien, sich nicht einengen lassenden Musikstil, dann hat die Wildkatze schon ihre Berechtigung. Aber wenn man seine Lyrics betrachtet und die zweideutigen Songs, weiß man, dass mit der Wildkatze wohl jemand anderer gemeint ist, nämlich weiblich, ledig, jung...

Der Sound des neuen Albums der Kanadier ist wie bisher erdig, roh, frisch und leicht punkig bzw. stellenweise rotzfrech. Danko schnappt sich ab den 60ern alles, was Rock-Musik war und mischt es auf, gibt sein Feeling dazu und das Endergebnis auf „Wild Cat“ rockt daher ordentlich. Wie schon auf den lezten Alben auch sind Songs zu hören, die mal an THIN LIZZY erinnern, dann an AC/DC oder auch an härtere Bands der metallenen Richtung. Was die Jungs immer schaffen ist ein Live-Feeling auf den Alben rüber zu bekommen. Man kann sich die Stücke unheimlich gut auf der Bühne vorstellen und rockt – zwecks Mangel an Gelegenheit – dann halt im Wohnzimmer oder im Auto ab. Auch gut. Hauptsache es ist lässiger Rock, der einfährt und nie fad wird. Im konkreten Fall elf Songs lang nicht fad wird.

Erstklassigen Rock’n’Roll bieten die beiden ersten Nummern, „I Gotta Rock" und „My Little Rock’n’Roll“, eine herrlich fetzige Scheibe, die absolut zeitlos ist. Die leicht schlüpfrigen Lyrics des Songs sind natürlich typisch Danko. Wenn wir schon bei der Schlüpfrigkeit sind, da können die Lyrics von „Do This Every Night“ ebenfalls mithalten. Und der Refrain ist so schön einfach und eingängig, da können die Fans nach Herzenslust mitgrölen, die drei Zeilen merkt man sich sofort. Dass Danko es mit den Girls hat, merkt man eigentlich bei jedem Song. „She Likes It“ rockt, hat lässige Soli und die Lyrics – tja, es darf geraten werden.

Rock mit härterer Gangart ist gleichwertig vertreten wie Rock’n’Roll. Speedig-punkige Drums, knackige Rhythmen und deftig-erdige Rock/Metal-Riffs liefern mehrere Songs: „Going out Tonight“, das mit Speed gesungene „Wild Cat“ über eine hammermäßige Lady, und schließlich noch die „Diamond Lady“.

Den schon oben angesprochenen THIN LIZZY-Stil, der sowohl bei den Riffs als auch über die Vocals erklingt, hören wir bei „You Are My Woman“. Neben der 70er-Lastigkeit haben DANKO JONES aber auch noch immer die punkige Linie drauf, die wurde nicht ad acta gelegt: „Let’s Start Dancing“ findet sich in diesem Genre wider.

Lasziv, funky und ein wenig rockig-bluesig singt Danko sich durch „Success In Bed“. Überhaupt nicht zweideutig der Song, weil absolut eindeutig. Da bekommt man das „Sex, Drugs & Rock’n’Roll“-Feeling in seiner Urform mit. Ich glaub, der Typ hat auch nur Gitarrespielen gelernt, weil er so am besten die Chicks abschleppen kann. Und das zu dieser sexy Welle passende „Make Love Not War“-Thema greift er in rockender Form bei „Revolution (But Then We Make Love)“ auf.

Wie immer ein Album, das den Urgedanken des Rock lebt und das auf seine locker hingeworfene Art überzeugt.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (08.03.2017)

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