STEVE HILL - Solo Recordings Vol.3

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VÖ: 03.03.2017
Bandinfo: STEVE HILL
Genre: Blues Rock
Label: Eigenproduktion
Lineup  |  Trackliste

Dem Blues nicht abgeneigt stolperte ich über die "Solo Recordings Vol.3" von STEVE HILL. Der gute Herr – für mich in diesem Moment noch ein absolut Unbekannter – wird inzwischen tagtäglich von vorne bis hinten gespielt.

Das liegt daran, dass er einen sehr urtümlichen bzw. rockigen Blues spielt, der voll meiner Wellenlänge entspricht, aber hauptsächlich hat mich überzeugt, dass der Kanadier als One-Man-Band unterwegs ist. Als ich das erste Video von ihm sah ("Dangerous"), dachte ich: "ich sehe nicht recht". Der Typ spielt genial Gitarre, lässt Blues-Riffs und Soli sowie Melodien vom Stapel, die überzeugen und äußerst eingängig sind und gleichzeitig (!!) spielt er Schlagzeug und Mundharmonika und singt. Holla, wie geht denn das?! Na, zum Beispiel, indem er am Gitarrenhals einen Drumstick angebracht hat, mit dem er die Becken bearbeitet. Und mit dem Fuß die Drums kickt. Unglaublich.

Dazu die ausgetüftelten Songs in Gestalt von emotionellem Blues und flottem Rock'n'Roll, die überwiegend in der lässig-rhythmischen Version kommen. Steve Hill spielt aber auch akustisch und ohne Schnick-Schnack, und punktet bei diesen Songs nur mit Melodie und Gitarre, Mundharmonika und Vocals, sodass man sich auf die Basics konzentrieren kann (z.B. "Slowly Slipping Away", "Troubled Times" oder "Emily"). Das heißt jetzt aber nicht, dass es langweilig oder langsam wird, nein, auch hier versteht er es, Schwung im Song zu belassen und spielt sehr überzeugend.

Ordentlich rocken lässt es der "Juno Award" und "Maple Blues Award" Gewinner vor allem bei den ersten beiden Stücken "Damned" und "Dangerous", nachher auch noch bei "Rhythm All Over" und ein wenig bei "Can't Take It With You". Der zuerst simple Rhythmus holt einen ab und die rauchigen Vocals schmiegen sich um die Melodie. Die Blues-Läufe erinnern an die Großen der Branche (z.B. Walter Trout, Robben Ford) und Steve kann sich als Alleingänger wirklich mit Bands à la CANNED HEAT oder BLACK COUNTRY COMMUNION vergleichen. Seine Cover-Songs, wie z.B. "Rollin & Tumblin / Stop Breaking Down", eine Song-Kombination von "Rollin & Tumblin" von MUDDY WATERS und dem "Stop Breaking Down Blues", sind auf Steve Hill-Art ganz toll neu verpackt. Und "Going Down The Road Feeling Bad" (WOODY GUTHRIE) verpasst er auch seinen Stempel.

Die langsameren Blues Nummern, wie z.B. "Still A Fool & Rollin Stone", "Smoking Hot Machine" und "Walking Grave" verbreiten die typisch sehnsüchtig-traurigen Emotionen des Blues und bieten mit jammernder Gitarre und hingebungsvollen Vocals alles, was der eingefleischte Blues-Fan sucht.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (03.03.2017)

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