ROD SACRED - Submission

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VÖ: 21.10.2016
Bandinfo: ROD SACRED
Genre: Heavy Metal
Label: Pure Underground Records
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Lineup  |  Trackliste

Pure Underground Records sind die trve Subdivision der ohnehin schon enorm trven Pure Steel Records/Promotions. Nach welchen Kriterien hier die Veröffentlichungen verteilt werden, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber ROD SACRED veröffentlichen ihr drittes Album "Submission" auf eben diesem Label.

Die Band kommt von der Mittelmeerinsel Sardinien, die jetzt nicht grade die Metalhochburg ist, aber ROD SACRED gibt es immerhon schon seit 1983, es muss also doch ein wenig Stahl im Sand begraben sein. Dort.

Die von den Jungs (gut, die Fotos zeugen von in Ehren ergrauten Persönlichkeiten) geschmiedete Legierung ist traditionell in den 80ern verhaftet. Tief in den 80ern sogar. Das ist Musik für KIT und HOA-Geher die sich dieser Ursuppe des Hard Rock/Heavy Metal verschrieben haben. Da wird man das ein oder andere Glänzen durch die vom Star gepeinigten Augen leuchten sehen, künstliche Hüftgelenke dürfen für kurze Zeit auf ihre Funktionstauglichkeit getestet werden und der Rollator wird fürs Wochenende mit Nieten versehen (ich weiß...).

Ich mache mich hier keinesweg über diesen patinabehafteten Metal lustig, wuchs ich doch einst als Knabe mit lockigem Haar mit dieser Musik im Hintergrund auf. Und ja, ich kann sagen, dass ich auch heute noch Gefallen an diesem vorgeschichtlichen Treiben habe. ROD SACRED haben, um gleich noch eine Idee authentischer zu sein, ihren selbst betitelten Erstling als Bonus mit auf das Album gepackt. Spannend ist der Vergleich allemal, weil man sich im Vergleich zum 1989er Debüt fast noch etwas zurück entwickelt hat. Das ist hier sehr wohl wertend zu verstehen, denn die Jungs kommen wirklich authentisch daher. 

Im Vergleich zu Bands, die auf Teufel komm raus auf Old-School machen, sind es ROD SACRED tatsächlich. Die Songs sind absolute 80er Hämmer, der Gesang klingt wie Klaus Meine, der sich mit Don Dokken und Jeff Keith trifft, die Soli sind wirklich gelungen und der Sound kann mit seinem Retrocharme überzeugen. Es geht beim Traditionsstahl nicht um Härterekorde, die Gitarre mag auf "Submission" meist dekadentypisch dünn klingen, aber wenn man dann doch zu zweit losrifft, passt das dann schon so. Spannend sind allerdings die Soundunterschiede auf dem Album. Nicht nur zwischen dem neuen Material und den älteren Stücken, sondern auch von Song zu Song. Ich gehe davon aus, dass dieses Album nicht in einem Durchgang, sondern wohl über einige Jahre aufgenommen wurde.

Das Album klingt so alt, dass man beinahe geneigt ist, den 8-Spur-Rekorder von "Bares für Rares" zurück zu verlangen. Jeden Song gibt es mindestens noch einmal von einer anderen Band aus den sonnendurchfluteten, trump- und generell sorgenfreien 1980ern und es stellt sich wirklich die Frage, wer so etwas kaufen soll. 

Aber die Patina hält und das Album klingt gut, so wie es ist. Live sind die Sardinier von ROD SACRED mit diesen Songs sicher das Tagesticket wert. Irgendwie ist "Submissions" wie eine Juke Box mit allem aus den 80ern, das irgendwie nach Sonne, Sunset Strip, Hannover und Prä-Botox-ischem klingt. Eine akustische Zeitreise, wie man sie so geballt auch nicht jeden Tag zu hören bekommt.

 



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (12.02.2017)

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