RIFTWALKER - Green and black

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VÖ: 31.10.2016
Bandinfo: RIFTWALKER
Genre: Progressive Death Metal
Label: Eigenproduktion
Lineup  |  Trackliste

Als ich das Cover von RIFTWALKERs „Green & Black” zum ersten Mal sah, musste ich eher an Volksmusik denken als an Death Metal – der Alm-Öhi mit seinem treuen Hund ist wohl auf dem Weg zur Heidi. Erst auf den zweiten Blick enthüllen sich dann diverse Grauslichkeiten im Hintergrund.

Und das zunächst Unscheinbare, das etwas Zeit braucht, um sich zur vollen Pracht (oder eben: Grauslichkeit) zu entfalten, passt ganz gut zu RIFTWALKER. Beim ersten Durchlauf von „Green & Black“ bleibt noch wenig hängen, der erste Eindruck ist gut gespielter, aber leicht biederer technischer Death Metal. Erst nachdem man den Kanadiern ein paar zusätzliche Chancen gegeben hat, offenbart sich die Klasse der Jungs so richtig.

Dann kommt nämlich der technisch starke und von kanadischen Vorbildern geprägte Death Metal erst zur Geltung. CRYPTOPSY, GORGUTS und BEYOND CREATION geben sich hier alle in unterschiedlichen Dosen die Ehre.

RIFTWALKER bleiben aber eigenständig, was eventuell auch mit dem eher undergroundigen Sound der Scheibe zu tun hat. Der ist nämlich ungewohnt unfett und erinnert eher an vergangene Zeiten als an den überproduzierten heutigen Death Metal. Nachdem die Kanadier aber auch Referenzen an die großen Alten wie MORBID ANGEL anscheinend nicht abgeneigt sind, passt das durchaus zur Musik, so wie der recht knallig abgemischte Bass-Sound, der wieder stark an CRYPTOPSY erinnert.

Höhepunkte der Scheibe sind die abwechslungsreichen „Harlequin Ichthyosis“ und „Engineer Their Consent“, das progressive Instrumental „Primordial Collapse“ und das stark todesmetallische „States Of Decay“. Auch der Titeltrack am Ende mausert sich nach etwas unspannendem Beginn noch zu einem Prog-Death-Leckerbissen. Das macht auch die eher unscheinbaren „B.H.O.” und „Beyond Mortality“ wett.

Lasst euch also zum Jahresausklang noch vom Alm-Öhi und seinem Hund in die Untiefen des technischen Death Metal entführen – es zahlt sich aus!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Luka (28.12.2016)

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