PSYCHEDELIC WITCHCRAFT - The Vision

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VÖ: 29.04.2016
Bandinfo: PSYCHEDELIC WITCHCRAFT
Genre: Rock
Label: Soulseller Records
Lineup  |  Trackliste

Okkult angehauchte Retrorocker sind momentan nicht gerade selten. Auch die Tatsache, eine Frau hinter dem Mikro zu haben, ist heutzutage glücklicherweise im Rock und Metal keine Besonderheit mehr. Festzustellen, dass eine Band aus Italien kommt, ist schon eine etwas seltenere Freude eines Rezensenten. Immer noch gilt Italien als Land mit einer quantitativ dünn besetzten Rock- und Metalszene. Qualitativ schwanken die Exporte dieser Szene sicherlich, doch immer mal wieder stößt man auf das ein oder andere wunderbare Kleinod aus diesem schönen Land.

PSYCHEDELIC WITCHCRAFT sind jetzt vielleicht keine große Überraschung und kein zu erwartender Megaseller. Und doch ist “The Vision“ eine nette Sache geworden. Nett bedeutet jetzt nicht großartig, aber immerhin gut genug, um in der richtigen Laune des Rezipienten dementsprechend unterhalten zu können. Glücklicherweise gibt man sich trotz des Bandnamens keine Blöße und kommt bei jedem Song auf den Punkt. Psychedelisches Gedudel im vermeintlichen Drogenwahn gibt es hier nicht. Viel eher ist dieses Album eine schöne Hommage an die 70er Jahre, mit einer großen, einer ordentlichen Portion Rock, viel Blues und einer Prise Doom. Sehr auffällig ist dabei die charismatische Stimme von Sängerin Virginia Monti, die der Musik die nötige Würze gibt. Stilistisch ist die junge Italienerin nicht auf Rockmusik fixiert, da ihr angeblich nicht mal der Jazz die Zornesröte ins Gesicht treibt. Die Vielseitigkeit merkt man der Dame an, wenngleich sie ein auch für dieses Subgenre sehr ausdrucksstarkes und vermutlich auch polarisierendes Organ besitzt. Da auch die Instrumentalfraktion gefällt, mir aber die Songs zum Teil noch etwas zu wenig Tiefgang haben, bleibt einem nur ein Fazit: PSYCHEDELIC WITCHCRAFT sollte man in Zukunft auf dem Radar haben, sofern man sich an der doomig angehauchten Rockmusik der 70er-Jahre erfreut. “The Vision“ ist gut geworden, aber noch nicht herausragend, was sich in einer ebensolchen Wertung widerspiegelt. Ein kleiner Anspieltipp für alle geneigten Leser: “The Night“ solltet ihr euch zu Gemüte führen...

 



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: El Greco (04.12.2016)

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