TYRON - Rebels Shall Conquer

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VÖ: 11.11.2016
Bandinfo: TYRON
Genre: Thrash Metal
Label: Iron Shield Records
Lineup  |  Trackliste

"If you are into old school thrash metal and like METALLICA and PANTERA you are going to love this masterpiece!" So bewerben TYRON ihr Debütalbum auf ihrer offiziellen Website und auf Facebook und damit treffen sie eigentlich den Nagel mehr oder weniger auf den Kopf.

2008 als LILITH LAYING DOWN gegründet, änderte diese deutsche Band ihren Namen in TYRON (laut eigener Angaben eine Zusammensetzung der Wörter Typhoon und Iron). Der antike Kriegshelm im Logo steht "als Symbol für Agressivität [sic], aber auch für die Nähe zu alt-griechischen Mythen, die oftmals in den Texten der Band thematisiert werden". Das geschmackvolle uns atmosphärische Cover des Albums greift die Liebe zur Mythologie ebenfalls auf, während die Rückseite das Motiv mit unserer modernen Zeit verbindet.

Auch musikalisch verbinden TYRON Klassisches mit Aktuellem. Stilistisch orientieren sich die Kölner Thrasher nicht an Landsleuten wie SODOM oder KREATOR, sondern an US-Größen wie METALLICA und MEGADETH.

Schon der Opening Track "Mens Fate" weckt Erinnerungen an Thrashlegenden wie TESTAMENT. Das Gros der Songs (z.B. "Murder" und "Maverick") erinnert jedoch sehr stark an METALLICA, wozu auch Pavlos Batziakas' sehr hetfieldesker Gesang nicht unwesentlich beiträgt. Bei manchen Songs werden aber auch andere Einflüsse unüberhörbar, insbesondere bei "From Prey To Predator", wo 90er-Jahre PANTERA deutlich ihre Spuren hinterlassen haben. Bei diesem Track dürften sich die Geister scheiden. Bei eingefleischten PANTERA-Fans wird er auf wohlwollende Ohren stoßen, wer sich an den zahlreichen wannabe-PANTERAs sattgehört hat, wird auch den Song eher langweilig finden. Das Album endet mit dem größten Highlight, "Hollister Riot", der interessantesten und abwechslungsreichsten Nummer auf "Rebels Shall Conquer".

Insgesamt überwiegt der positive Gesamteindruck. TYRON fährt ein ordentlich hartes Brett auf, man überzeugt mit gutem Spiel und guten Texten, die Songs an sich und der Gesang sind auch gut, aber die Einflüsse schimmern doch immer wieder mal zu stark durch. Die Band zeigt, dass sie einiges an Potential hat, hoffentlich hat sie auf weiteren Alben die Gelegenheit, es noch weiter auszubauen und den eigenen Sound stärker zu definieren. Wer weiß, vielleicht hat man hier die Zukunft des deutschen Thrash Metal vor sich?



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Brigitte Simon (17.12.2016)

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