ANNISOKAY - Devil May Care

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VÖ: 11.11.2016
Bandinfo: ANNISOKAY
Genre: Post Hardcore
Label: Long Branch Records
Lineup  |  Trackliste

Kann das funktionieren? Vergangenes Jahr erst haben ANNISOKAY mit "Enigmatic Smile" ein neues Studioalbum veröffentlicht, in diesem Jahr folgte bereits eine EP mit einem Cover von Michael Jackson und nun bereits das dritte Studioalbum namens "Devil May Care". Ein ziemlich hochfrequentierter Releasezeitraum, der die Gefahr von Abnutzungserscheinungen oder nicht genügend ausgereiftem Material birgt. Gerade mit Bands aus dem Core-Sektor gehe ich eher hart ins Gericht, da dieses Genre in den vergangenen Jahren viel Stagnation offenbarte. Schauen wir doch mal, ob ANNISOKAY sich dem ebenfalls hingeben...

"Loud" bietet ordentlich Härte, fette Gangshouts und einen melodischen prägnanten Chorus, der zwischen Screams und Clean Vocals variiert. Gelungener Start? Jap! "What's Wrong" wird von melodischen Vocals dominiert, was im Endeffekt definitiv keinen Kritikpunkt darstellt, da der gute Christoph ein sehr ordentliches Organ offenbart! "Smile" bietet uns durch das feature von Marcus Bridge ein tolles Dreiergespann, sodass die Vocal Front dick auftrumpfen kann. Der Refrain zieht sich in meinen Augen ein bisschen, doch gerade instrumental ballert man hier auch gut was raus. Einen dicken Atmosphärebolzen bekommen wir mit "D.O.M.I.N.A.N.C.E." serviert, das verzerrtes Riffing und ebenso verzerrte Vocals nach außen trägt. Ein Song, der ein extrem starkes Gesamtgerüst bietet und offenbart, dass Bands aus diesem Sektor auch musikalisch groß auffahren können. Mein Favorit zeigt sich mit "Thumbs Up, Thumbs Down", wo erneut eine dritte Gesangskraft hinzustößt. Diesmal in Form von Christoph Von Freydorf, seines Zeichens Sänger von den EMIL BULLS. Hier entsteht eine starke Harmonie zwischen den beiden Christoph's (toller mehrstimmiger Gesang!) und der gute Dave knallt im Kontrast noch ein paar dicke Screams und Shouts raus. Der Doppelchorus macht den Song endgültig zum absoluten Highlight der Platte und lässt den Hörer zufrieden seufzend zurück. Auch mit den restlichen Tracks gelingt es ANNISOKAY nicht, mich zu langweilen, im Gegenteil! Alles wirkt trotz der kurzen Zeitspanne zum vergangenen Werk sehr ausgereift und funktioniert bestens!

So ist "Devil May Care" zwar nicht der überdimensional kreative Erguss, den dieses Genre hier und da mal nötig hätte, doch funtkioniert dieses Album in dem was es sein will extrem gut! Es wäre also fatal, die Platte kleinzureden, denn sie macht von vorn bis hinten Spaß und bietet solide bis sehr starke Songs. Das Genre hat es bei mir aktuell nicht leicht, doch ANNISOKAY liefern zumindest Qualität ab, die man hört und wiederholen sich nicht auf Teufel komm raus. Zum Jahresabschluss also ein schöner Zeitvertreib, der diesem Sektor wieder etwas mehr Leben einhaucht!

 



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Sonata (25.11.2016)

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