DIABULUS IN MUSICA - Dirge for the Archons

DIABULUS IN MUSICA gehören mittlerweile zu einer großen Institution der Female Fronted Symphonic Metal Bands und konnten mit ihren letzten Werken sowohl Medien als auch Fans vollends begeistern. Insbesondere das vergangene Album "Argia" wusste zu überzeugen und läutete eine glorreiche Zukunft für die Spanier ein. Mit "Dirge For The Archons" folgt nun der nächste Streich, der dem Vorgänger in nichts nachstehen soll. Ob dies gelingt, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen...

Fast schon traditionell wird das Album von einem kurzweiligen Intro eingeleitet, das mit dichter Atmosphäre die richtige Stimmung erzeugen soll. Das funktioniert wie schon auf den vorangegangenen Platten und bietet so einen positiven Vorboten für den Opener "Earthly Illusions", der mit ordentlich Gewalt und Schnelligkeit aus den Boxen drischt. Sofort kommt das Gefühl auf, dass DIABULUS IN MUSICA nochmal am Härtegrad geschraubt haben. Auch die Produktion klingt wieder sehr voll und tut sein Übriges zu dem ohnehin schon fetten Sound. Über Sängerin Zuberoa habe ich bereits einige Worte verloren in der Vergangenheit und auch hier lässt sich sagen, dass sie eine unfassbar charismatische Stimme besitzt, die sich immer variabel gestaltet. Der Chorus wird nicht nur von ihrer Stimme eingenommen, sondern gleichzeitig von fetten Chorpassagen umrandet, ein gelungenes brachiales Stück zu Beginn! "Marble Embrace" drückt zwar etwas auf die Bremse, lässt in Sachen Härte aber nicht nach und bietet uns im Kontrast zu Zuberoa's weicher Stimme ein paar fette Growls seitens Gorka. Der Refrain ist nicht wirklich omnipräsent in diesem Stück, muss er aber auch gar nicht, da die Nummer mit ihrer knappen Spielzeit andere Stärken offenbart. "Invisible" ist dann der erste Song, der sich für mich etwas langatmig gestaltet. Weiß mir der zu Beginn einsetzende, lange instrumentale Part noch zu gefallen, erfüllt der Refrain leider nicht die Erwartungshaltung, die auch durch die ruhig anmutenden Strophen geschürt wurde. Weiß Gott kein schwacher Chorus, doch insbesondere gegen Ende des Songs etwas abgenutzt, das können die Jungs und das Mädel besser! Das zeigen sie eindrucksvoll beim meiner Meinung nach imposantesten Stück der Platte mit "Ring Around Dark Fairies' Carousel". Ein atmosphärisches Monstrum, das von einer extrem düsteren Aura umgeben wird. Mich hat dieser Song mit seinen Schatten umhüllt und wollte gar nicht mehr von mir ablassen. Fette Orchestrierungen, energisch vorgetragene Verse und ein Refrain, der den Hörer komplett für sich beansprucht. Eine wirklich intensive Nummer, die in der Diskografie der Spanier locker in den Top drei unter allen Songs landen wird. "A Speck In The Universe" stellt hier den krassen Kontrast dar als ruhige Ballade, die nur gemächlich in die Gänge kommt. Ein schönes Stück, das mich vor allem durch seine instrumentalen Parts kriegt, denn gesanglich werden hier keine Bäume ausgerissen. Ein weiteres Highlight begegnet uns mit "The Voice Of Your Dreams", das viele Tempowechsel zeigt. Ein fulminanter Beginn, sehr ruhige Strophen und im Kontrast dazu wieder eine extrem dicke Bridge, die mit einer ordentlichen Portion Chor ausgestattet wurde. Hätte schon locker als Refrain durchgehen können, doch der eigentliche Refrain stellt auch die Bridge in den Schatten und bleibt sofort hängen. Ein starker Song mit Ohrwurmpotenzial!

So bin ich am Ende des Tages wieder fast vollends zufrieden, denn die Spanier machen fast alles richtig und lassen nur wenig Raum für Kritik. Manchmal fällt es als Rezensent schon schwer, etwas Sinnvolles zu schreiben, weil DIABULUS IN MUSICA seit drei Veröffentlichtungen in Folge überzeugen und negative Worte kaum zulassen. Hier und da gibt es ein paar kleine Längen, doch dieses Haar in der Suppe muss man schon sehr genau suchen... In der Endabrechnung vielleicht etwas schwächer als der Vorgänger, aber am Ende des Tages wieder mal ein imposantes Album, das im Genre auf viel Freude stoßen wird!