Lamb of God - The Duke

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VÖ: 18.11.2016
Bandinfo: LAMB OF GOD
Genre: Thrash Metal
Label: Nuclear Blast GmbH
Lineup  |  Trackliste

Normalerweise veröffentlichen größere Bands EP's, wenn die Wartezeit bis zum nächsten Album länger dauert. LAMB OF GOD veröffentlichen das Minialbum „The Duke“, um einen an Leukämie gestorbenen Fan der Band zu ehren und um Spenden für Leukämiekranke zu sammeln. Respekt! (Die Geschichte könnt dazu könnt ihr hier lesen oder im Video unten sehen).

Normalerweise wäre so ein Minialbum auch interessant, um sich ein bisschen ein Bild über die zukünftige Richtung der Band zu machen, das ist bei „The Duke“ allerdings nicht wirklich möglich, da die zwei neuen Songs auf Outtakes von früheren Alben basieren.

Der Titeltrack kommt von Sessions zum letzten Album „VII: Sturm und Drang“ und ist komplett anders als alles, was die Amis bis jetzt herausgebracht haben. Bis auf ein kurzes Stück am Anfang sind die Gitarren deutlich im Hintergrund, der Track ist deutlich rockiger und melodischer als gewohnt. Und es hebe die Hand, wer sich von LAMB OF GOD zweistimmigen (!) Gesang (!) erwartet hätte… Vermutlich hat es „The Duke“ deswegen nicht auf „VII“ geschafft, er wäre doch zu stark aus der Reihe gefallen. Nichtsdestotrotz ein guter Song, der die Amis mal von einer anderen Seite zeigt.

Für alle, die schon eine OPETH-artige Metalflucht der US-Thrasher befürchten, kommt dann mit „Culling“ die Beruhigungspille nachgeliefert. Hier werden wieder alle Stärken ausgespielt: Südstaatenrock-getränkter US-Thrash-Metal, fette Riffs von Anfang bis Ende, starke Vocals von Randy Blythe mit perfekten Mitgröl-Parts („I couldn’t make that shit up“). Man hört dem Track auch stark an, dass er ursprünglich für „Wrath“ geplant war, eine der besten Scheiben von LAMB OF GOD. Unklar bleibt allenfalls, warum es der Track nicht auf die CD geschafft hat, es steht nämlich den Songs auf „Wrath“ um nichts nach.

Abgerundet wird dann die EP von drei Live-Versionen von „VII“-Tracks. Glücklicherweise wurden dabei alle wirklich gut gelungenen Songs von dem Album als Livetracks ausgewählt - abgesehen vom Über-Track „512“ (der Gefängnishymne), „Still Echoes“ und „Engage The Fear Machine“ war das nämlich ein recht halbgares Album. Aber in dieser komprimierten Form wird man dann als Fan doch wieder mit der Scheibe versöhnt...

Insgesamt hält sich mit nur zwei "neuen" Songs der musikalische Sinn von „The Duke“ (bis auf für Fans) in Grenzen, die gute Absicht dahinter verdient jedoch Beifall.

 



Ohne Bewertung
Autor: Luka (21.11.2016)

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