RED SUN RISING - Polyester Zeal

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VÖ: 05.08.2015
Bandinfo: RED SUN RISING
Genre: Alternative Rock
Label: Razor & Tie Records
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Lineup  |  Trackliste

RED SUN RISING aus dem vermutlich schönen Akron, Ohio, treffen mit ihrem Debütrelease „Polyester Zeal“ (nicht überraschend) mal wieder genau ins Schwarze. Nach den zwei starken EPs „Red Sun Rising“ und „Making of Kings“ war nichts anderes zu erwarten. Die Post Grunge-Rocker spielten sich bereits mit genreverwandten Bands wie SKILLET quer über den Globus und in die Herzen der Fans. Auch den Geheimtipp-Status konnten RED SUN RISING durch zwei Nummer-Eins-Platzierungen in den US Single Rock-Charts erfolgreich ablegen. „The Otherside“ und „Emotionless“ haben es geschafft, und zwar zu Recht. Beide Songs sind auf ihre Weise großartig und zeitlos. Aber wie steht es mit dem Rest von „Polyester Zeal“?

Push“ gestaltet sich als toller Einstieg: Sehr groovig, ein wenig düsterer als die Single-Auskopplungen, aber trotzdem mit nicht weniger Ohrwurmfaktor. Das folgende „Amnesia“ geht unbeschwert in eine andere Richtung und schlägt rockige Töne an, ohne dass man das Gefühl hat, den Song schon 1000-mal vorher gehört zu haben. Richtig gut! Über „The Otherside“ braucht man wirklich keine Worte zu verlieren, der Song spricht für sich. Das könnte ein Stück Rockgeschichte werden. Auch „My Muse“ reiht sich in die Qualität der ersten Songs ein, klingt dabei aber auf seine Art so einzigartig wie der Rest. Man hört RED SUN RISING ihre Professionalität förmlich an, wenn sie sich unglaublich sicher in ihrem eigenen Genre bewegen, ohne sich zu wiederholen. Das gilt auch für „Emotionless“ (definitiv ein Klassiker!) und „Blister“. So verstreicht die erste Hälfte des Albums – aufregend, frisch und gestützt durch zwei wahnsinnig starke Singles. Und – ihr ahnt es – Hälfte Nummer Zwei fehlt etwas...

Aber keine Angst: Es ist weder Innovation noch Qualität. Tatsächlich ist es einfach ein Highlight, das fehlt. Denn keiner der folgenden Songs erreicht das Level der beiden Singles. Auch sind die letzten fünf Songs insgesamt ein klein wenig schwächer als die ersten sechs, aber nicht so sehr, dass es ins Gewicht fallen würde. Einzig und allein hervorzuheben ist das Finale „Imitation“, das – im Kontext des Albums – ein richtiges Brett geworden ist. RED SUN RISING heben zum Schluss das Tempo noch einmal gehörig an und liefern einen energiegeladenen Abschluss, der sofort Lust macht, „Polyester Zeal“ wieder von vorne zu hören.

Also, was kann man sagen? „Polyester Zeal“ ist ein mehr als starkes Debüt mit zwei Auskopplungen, die das Zeug zu wahren Rockklassikern haben könnten. Insgesamt fehlt es dann aber an einheitlicher Qualität. Aber darf man einer Band wirklich vorwerfen, dass ein Teil des Albums NOCH besser ist als der sowieso schon überdurchschnittliche Rest? Nein, eigentlich nicht. Aber die Höchstwertung spare ich mir trotzdem für LP Nummer Zwei, auf der dann hoffentlich jeder Song so großartig wird wie „The Otherside“ und „Emotionless“.

 

Hier für euch direkt mal „Emotionless":



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Lucas Prieske (19.10.2016)

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