Sacred Steel - Heavy Metal Sacrifice

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VÖ: 14.10.2016
Bandinfo: Sacred Steel
Genre: True Metal
Label: Cruz Del Sur
Lineup  |  Trackliste

Zehn Jahre ist es nun her, dass SACRED STEEL ihre Saitenabteilung komplett saniert haben und auf "Hammer Of Destruction" merkte man dann auch direkt den frischen Wind, den man sich wohl davon erhofft hatte. Seitdem sind mit "Carnage Victory" und "The Bloodshed Summoning" zwei weitere Edelbleche in die Produktion gegangen und haben den Ludwigsburgern nochmal einen ordentlichen Popularitätspush gegeben, sodass heute wohl nahezu jeder halbwegs an deutschem Heavy Metal interessierte Hörer den Namen SACRED STEEL auf dem Radar hat und weiß, dass sie bald ihr "Heavy Metal Sacrifice" abhalten und damit auch gleichzeitig ihr beachtliches und vor allem völlig verdientes, 20-jähriges Jubiläum zelebrieren werden.

Dafür legen sich die Herren nach dem ironischen MANOWAR-Querverweis "(Intro) Glory Ride" mit dem Titeltrack unumgehend mächtig und flott abriffend in's Zeug und bescheren dem neunten Ableger der Diskografie einen blitzsauberen Einstieg aus traditionellem Heavy Metal und einem Schuss moderner Melodieführung. Mit dem anschließenden, getrageneren "The Sign Of The Skull" zeigen sich die Jubilaren dann von ihrer gewohnt abwechslungsreichen Seite, drosseln die Geschwindigkeit ein wenig und streuen gegen Ende sogar noch einen ruhigen Cleangitarren-Part, wobei genau solche Elemente schon seit Jahren dafür sorgen, dass SACRED STEEL zu keinem Zeitpunkt altbacken klingen, sondern sich mittels vereinzelter Klangerweiterungen frisch halten.

Dafür braucht die Horde um Gerrit Mutz auch nicht viel Hokus Pokus, sondern lediglich ihren charismatischen Sänger, die gut ausgeglichene Mischung aus lässigen Uptempo-Ausflügen à la "Hail The Godz Of War" oder einem "Let There Be Steel", welches sich ebenfalls einige fast schon epische Abstecher leistet, ihre etwas langsameren Stücke wie "Vulture Priest" oder "Children Of The Sky" (mitsamt NWOBHM-Anleihen), die sich dafür auf die melodischere Seite von SACRED STEEL konzentrieren und eine astreine Produktion, die druckvoll und kantig zugleich ausgefallen ist. Dabei weicht man auf "Heavy Metal Sacrifice" nie vom insgesamt richtig guten Niveau ab, sondern hat ein Album geschaffen, auf dem sich eigentlich jeder Song ebenbürtig ist. Ein Extralob gibt's für "Beyond The Gates Of Nineveh" aber dennoch, weil es in seiner Struktur und Vielschichtigkeit ein Sinnbild für die gut dosierte Weiterentwicklung der Band ist und Konzeptalbumformat hätte.

Das Jubiläumsalbum ist also durch und durch empfehlenswert und so kann man SACRED STEEL am Ende eigentlich nur noch gratulieren und hoffen, dass das Quintett noch ein paar Jährchen so weitermacht. Man möchte sie und ihre Interpretation des Heavy Metals einfach nicht mehr missen. Und ihren ausgeprägten Sinn für Humor ("Iron Donkey") schon ganz und gar nicht, denn, wie der Pressetext so schön zitiert: "SACRED STEEL sets in motion a war machine that will crush all enemies of true heavy metal"! Herrlich, weitermachen.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Pascal Staub (13.10.2016)

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