Rick Springfield - Rocket Science

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VÖ: 19.02.2016
Bandinfo: Rick Springfield
Genre: Melodic Rock
Label: Frontiers Records
Lineup  |  Trackliste

Es ist nicht mehr „Jessies Girl“ oder „Celebrate Youth“, was aus der Feder von RICK SPRINGFIELD kommt. Es ist auch nicht mehr die Zeit für den Erfolg solcher Hymnen, die in den Hochphasen des Rock in Richtung Platin geschossen sind wie Pilze bei Regenwetter. Die Zeit hat sich verändert und RICK SPRINGFIELD hat es auch. Das heißt allerdings nicht, dass der äußerst kreative und produktive Australier nicht abliefern würde, was er mit jedem Album aufs Neue verspricht. Soliden, eingängigen Rock, geprägt durch abwechslungsreiche und stimmungsvolle Bastelarbeit im Songwriting.

RICK SPRINGFIELD, der 1972 seine erste Scheibe herausgebracht und in seiner Hochblüte alle ein bis zwei Jahre abgeliefert hat, geht es nun etwas gemütlicher an. Dies spiegelt sich auch in seinen Songs wieder. Mid-Tempo wird groß geschrieben, die Rock-Hymnen sind rarer gesät. Dafür werden die Texte hintergründiger, erzählen Geschichten, ohne dabei auf die Text-Einfachheit zu verzichten, um potentielle Mitsänger nicht zu vergraulen. Diesen kommt auch der melodische Zugang mit eingängigen Linien zugute. Abwechslungsreich gestaltet, kommen die Songs zum Teil mit zusätzlichen Blues-Elementen oder erhalten einen typischen Country-Flair, sind mal von Pop  beeinflusst, oder rocken einfach drauf los. Bei „Rocket Science“ macht die Abwechslung das Gesamtkonzept aus, auch wenn kein Song aus diesem gesamten Bild ausbricht oder zu eigenständig und abgehoben wirkt. 

Das Aushängeschild des Albums, wenn es ein solches gibt, reiht sich gleich vorne ein. Mit „Light the party up“ beginnt die Scheibe rockig und schwungvoll. „Down“ nimmt dann das Tempo direkt zurück und wartet dafür mit kraftvoller Stimmung und einem Gute-Laune-Gefühl auf, das auf der Platte ohnehin sehr vorherrschend vertreten ist. In dieser Kategorie tanzen und wippen auch Songs wie „The best damn thing“ oder „Pay it forward“ mit. Die country-bluesigen Elemente finden gerade bei „Miss Mayhem“ oder „Found“ ihren Platz. In dieser gemütlichen, aber kraftvollen Gangart rockt und schwingt sich RICK SPRINGFIELD durch das Album „Rocket Science“ mit 14 Songs (inklusive Bonus-Track), das von Anfang bis Ende mit positiv gestimmten Liedern aufwartet.

Die große Zeit von RICK SPRINGFIELD mag vorbei sein. Das heißt aber noch lange nicht, dass er nicht immer noch qualitativ hochwertigen Rock fabriziert. Alle Hobby-Sänger werden ihre Freude daran haben und nicht zuletzt reißt kein Song aus, sodass man die Scheibe problemlos durchlaufen lassen kann. „Rocket Science“ ist perfekt für die gute Laune an einem gemütlichen Tag. Ein solides Album ohne große Höhepunkte, dafür aber auch ohne Tiefen. 

 



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Lisi Ruetz (30.08.2016)

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