AVI ROSENFELD - Very Heepy Very Purple V

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VÖ: 15.06.2016
Bandinfo: AVI ROSENFELD
Genre: Classic Rock
Label: Eigenproduktion
Lineup  |  Trackliste

Je länger man sich mit einem vorher Unbekannten auseinandersetzt desto mehr Facetten entdeckt man - und so manches Mal kommt einem auf diesem Wege die Erkenntnis, dass man sich ganz gewaltig in seinem vorschnellen Urteil geirrt hat. Genauso ist es mir ergangen, als ich mich aufmachte zu erfahren, wer AVI ROSENFELD wohl sein mag.

Ich habe Farben gesehen. Bunte Farben. Selbstgemalte Blumengemälde und Fotos von Sonnenuntergängen als Albumcover. Dazu Schriftzüge, wie man sie mit Word-Art nicht besser hingekriegt hätte. Wer ist dieser Mann und was ist seine Mission?

AVI ROSENFELD aus Israel ist nach eigenen Angaben inmitten eines Umfeldes aus Musikliebhabern aufgewachsen, die ihm schon früh einen Zugang zu Legenden wie URIAH HEEP, RAINBOW und DEEP PURPLE ermöglicht haben. Daraus hat sich im Laufe der Jahre eine äußerst intensive Leidenschaft für klassischen Rock entwickelt, die AVI ROSENFELD seither, wie vom Wahnsinn getrieben, ein Album nach dem anderen produzieren lässt. Nachdem er im Alter von 13 Jahren die Gitarre in die Hand nahm, hat er sie wahrscheinlich nur zu seltenen Gelegenheiten wieder abgelegt. Das würde zumindest erklären, wie er es schaffte, in Kollaboration mit Musikern aus aller Welt, bisher 27 Alben „...plus a few more that weren't published yet.“ aufzunehmen.

Das Aktuellste dieser Reihe ist mit „Very Heepy Very Purple V“  eine Verneigung vor dem Sound von URIAH HEEP und DEEP PURPLE. Dabei schafft AVI ROSENFELD es jedoch, in seine Kompositionen eigene Ideen sowie Einflüsse der zahlreichen internationalen Mitmusiker einzubringen. Ein gewisser Grundstil im Sinne des Seventies-Rock summt durch das gesamte Album, doch die Songs sind so unterschiedlich wie die bei jedem Song wechselnden Musiker und Sänger.

Gelegentlich fließt, wie beispielsweise bei „Desert Butterfly“ (Vocals: Vahtango Zadiev), eine leicht orientalische Instrumentierung mit ein, was einen interessanten Akzent zur verlässlich wabernden Hammondorgel bildet. „Kanata“ (Vocals: Deiyan) sticht vor allem durch den japanischen Gesang heraus und ist bezeichnend für die unglaubliche Vielfalt, die hier in ein Album gepackt wurde.

Lediglich mit „Wanna Play Like Ritchie Blackmore“, will ich mich nicht so recht anfreunden, auch wenn zwischendurch noch schnell eine Reminiszenz des in allen Gitarrenläden auf immer und ewig verbotenen Smoke-on-the-Water-Riffs verwurstet wurde [war das nicht "Stairway To Heaven"? Sagt zumindest Wayne! d.Korr.]. Mit dramatischem Gesang, rockigen Gitarren und einem Klaviervirtuosen der um sein Leben spielt, ist „Delilah“ (Vocals: Arpie Gamsz) hingegen ein echter Kracher und auch „Dealer“ (Vocals: Marcelo Viera) geht richtig gut ins Ohr.

Die meisten der Songs auf „Very Heepy Very Purple V“ sind hörenswert und das auch mehr als nur einmal. Durch die Besonderheit der wechselnden Sänger, ist es auch vom persönlichen Geschmack abhängig, wem man hier gerne zuhört und wem nicht. Der Enthusiasmus, der in dieser Produktion steckt, ist allerdings greifbar und macht Spaß. Deshalb kann man, gerade aufgrund des gelegentlichen Skurrilitätenfaktors, sehr gespannt darauf sein, was AVI ROSENFELD zukünftig noch von sich und seinen Kollegen hören lässt.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Daria Paul (02.07.2016)

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