Deadlock - Wolves

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VÖ: 13.04.2007
Bandinfo: DEADLOCK
Genre: Melodic Death Metal
Label: Lifeforce Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Momente, bevor ich das neue DEADLOCK-Album "Wolves" in meinen CD-Player schiebe, vermute ich hinter Namen und Artwork noch eine dieser im Moment so angesagten Post-Metalcore/Melodic Death Bands. Ziemlich falsche Annahme, wie sich herausstellt. Aber mit dem Sturm, der dann auf mich hereinbricht, habe ich keinesfalls gerechnet.

DEADLOCK aus Deutschland sind: orchestral, episch, brutal, symphonisch, eingängig, schön, erhebend, getragen, unglaublich hart und unglaublich schnell. Alles das, und zwar ohne den geringsten Widerspruch. Die sechs Deutschen schaffen problemlos, woran andere Bands immer wieder scheitern – Härte und Melodie zu verbinden, wobei das Ganze wesentlich mehr als die Summe seiner Teile ergibt. Technisch sowieso auf höchstem Niveau shredden die Gitarren in einem Höllentempo Soli, die jedem gestandenen Metaller ein Lächeln auf die Lippen zaubern, stimmlich gekonnt in Szene gesetzt von Sänger Johannes’ ultrabrutalem Organ und Sängerin Sabines engelsgleichen Gesangsparts.

Spätestens jetzt höre ich die Puristen aufstöhnen – cleaner Frauengesang – igitt! Ich jedenfalls lasse mich deswegen nicht um das unglaubliche Erlebnis bringen, das "Wolves" in jedem Fall ist – hauptsächlich malträtiert schließlich immer noch Johannes seine Stimmbänder, und Sabines getragene Refrains fügen sich immer nahtlos in die Kompositionen ein, die oft von monumentalen Orchesterparts eingeleitet und abgeschlossen werden, ebenso wie von wunderbaren Akustikpassagen. Einen Ausrutscher gibt es aber doch – der Techno-Teil in "End Begins" wäre nicht nötig gewesen… Trotzdem: Die Produktion ist absolut state-of-the-art, besser kann man es kaum machen. Was bleibt da noch zu sagen?

Eigentlich nur eins: "Wolves" von DEADLOCK ist eines der besten Alben, dass ich in letzter Zeit gehört habe. Alle ultrakonservativen Metaller sollten die Gelegenheit nutzen, sich endlich einen Ruck zu geben und sich einzugestehen, dass Frauengesang im Metal auch ganz schön sein kann (dafür werde ich vermutlich geköpft), alle anderen werden von "Wolves" ohnehin begeistert sein.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Pr0m3th3us (02.04.2007)

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